VfL-Handballfrauen reisen zum Spitzenspiel
Ildenburg gastiert Samstag bei Frisch Auf Göppingen – Trainer setzt auf Abwehrstärke
OLDENBURG – Wer hätte das nach der wahrlich unbefriedigenden Vorbereitungsphase gedacht? Mit zwei Saisonsiegen im Gepäck reisen die Handballerinnen des VfL Oldenburg nun an diesem Samstag zum BundesligaSpitzenspiel zu Frisch Auf Göppingen (Anwurf: 19 Uhr). Der Tabellenzweite gastiert beim Vierten. „Das hört sich schon mal gut an“, sagt VfLCoach Niels Bötel, weiß aber auch: „Frisch Auf ist richtig gut in die Saison gestartet. Noch besser als wir.“
Sein Göppinger Trainerkollege Aleksandar Knezevic jedenfalls kam bei den bisherigen zwei Auftritten in DortTore mund (26:26) und zuletzt gegen Bensheim (26:18) aus dem Daumen-in-die-Luft-Recken gar nicht heraus, so gut gefielen ihm die Aktionen seines Teams. „Normalweise müsste Göppingen so wie wir mit 4:0 Punkten in der Tabelle stehen“, erinnert Bötel an das aus BVBSicht schmeichelhafte Unentschieden am ersten Spieltag. Göppingen hatte den Sieg bei der Borussia schon vor Augen, als Anne Müller in der allerletzten Sekunde mit einem Distanzwurf aus neun Metern dem Favoriten aus Dortmund in eigener Halle noch einen glücklichen Punkt rettete.
Göppingen hat in den ver- gangenen Jahren – wie keine zweite Bundesligamannschaft – eine offensive Abwehrvariante optimiert, an der sich die Gegner reihenweise die Zähne ausbeißen. „Die spielen eine Deckung, auf die man nicht jeden Tag trifft. Göppingen setzt damit jeden Gegner unter Druck“, weiß Bötel. Es wird halt sehr variabel attackiert, mal sehr früh angegriffen, dann plötzlich wieder etwas zurückgezogener agiert. Auf Basis einer 3:2:1-Deckung werden die Angreiferinnen aggressiv angegangen.
„Auf diese Schwierigkeit müssen wir vorbereitet sein, wenn es gilt, eigene Angriffe aufzubauen“, erläutert Bötel. lassen sich gegen Frisch Auf jedenfalls nicht so leicht erzielen. Dortmunds Starensemble glückten gerade einmal 26, Bensheim nur 18. Mit 44 Gegentreffern stellt Göppingen die beste Abwehr der Liga. Für die VfL-Frauen kann das nur heißen: Da der völlig neu formierte eigene Rückraum längst noch nicht eingespielt ist, muss Bötel auf ein anderes taktisches Mittel setzen.
„Entscheidend wird sein, wie wir in Göppingen unser Tor verteidigen“, erläutert der VfL-Trainer und verweist auf den Auftritt zuletzt gegen Buxtehude. Denn erst als die Abwehr in der zweiten Halbzeit aggressiv agierte und Zugriff erhielt, konnten die Oldenburgerinnen ihr gefährliches Tempospiel aufziehen. „Wenn das richtig funktioniert, können wir uns die Mühen im Positionsangriff ersparen“, sagt Bötel, dessen Team so ganz nebenbei auch noch die Strapazen der stundenlangen Anreise ins Schwabenland verkraften muss.
Die leicht angeschlagenen Isabelle Jongenelen (Rückenschmerzen) und Lina Genz (Achillessehnenbeschwerden) werden am Samstagvormittag wohl mit in den Mannschaftsbus steigen, inwiefern sie aber zu einhundert Prozent belastbar sind, bleibt fraglich. Göppingen bangt derweil um den Einsatz von Torjägerin Michaela Hrbkova (Wadenverletzung).