Nordwest-Zeitung

Per Achterbahn­fahrt ins Glück

Werder gewinnt 3:2 in Augsburg – Trainer Kohfeldt sieht noch Arbeit

- VON THOMAS SCHULZ

2:0 geführt, 2:2 kassiert, 3:2 gesiegt – die Bremer erlebten ein Auf und Ab. Ein Torwartfeh­ler brachte letztlich den Sieg.

AUGSBURG – 62 Kilometer trennen Augsburg von München und damit aktuell auch vom 185. Oktoberfes­t. Dort auf der Theresienw­iese steht auch eine Achterbahn. 35 Jahre ist sie alt, wurde 1998 just von der Firma AFAW in Stuhr mit zünftig alpenländi­schem Dekor zur „Alpina Bahn“umgestalte­t und ist bis heute die größte wie längste transporta­ble Achterbahn ohne Überschlag auf der Welt. Die Spieler von Werder Bremen hatten am Samstag allerdings den Eindruck, das gute Stück würde in der Fußball-Arena von Augsburg stehen und sie säßen mittendrin.

Gemächlich­er Beginn, steiler Aufstieg, rasantes Herunterra­uschen, erneuter Anstieg und erleichter­tes Ausrollen: Nach 98 Minuten Bergund Talfahrt standen die Grün-Weißen glücklich vor ihren mitgereist­en Fans und

Augsburg:

Giefer - Gouweleeuw, Khedira (81. Cordova), Hinteregge­r - Framberger, Baier, Max - Hahn, Koo (67. Moravek), M. Richter (42. Caiuby) - Gregoritsc­h.

Pavlenka - Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander, Augustinss­on - Bargfrede - M. Eggestein, Klaassen

Bremen:

feierten ein 3:2 (2:1) beim FC Augsburg. Zum ersten Mal seit 13 Jahren ist Werder nach vier Spieltagen ohne Niederlage. „Dafür musste es aber nicht diese wilde Tour sein, eine ruhige Bootsfahrt auf der Weser wäre mir lieber gewesen“, sagte Trainer Florian Kohfeldt.

Nachdem Torhüter Jiri Pavlenka seine Farben mit zwei Paraden gerettet hatte, stellten Max Kruse (34.) und Maximilian Eggestein (36.) per Doppelschl­ag das Spiel auf den Kopf. „Darüber, dass wir uns dann mehr mit dem Pausenpfif­f als mit dem Spiel beschäftig­en, müssen wir ebenso reden wie über die Viertelstu­nde nach der HalbErst zeit“, sagte Kohfeldt. hatverte Koo Ja-Cheol kürzt (45.+3), Philipp Max zügig das

2:2 erzielt (47.) und danach hätten Michael GregoSpiel ritsch und Koo das drehen können. „So viel dürfen wir nicht zulassen, wir müssen abgeklärte­r werden“, monierte Martin Harnik.

Für die von Kohfeldt erBootsfah­rt wünschte ruhige müssen seine Spieler trotz der acht Punkte weiter an Gleichgewi­cht und Konstanz arbei- - Kruse (87. J. Eggestein), Kainz (82. Möhwald) - PiFelix zarro (69. Harnik).

Schiedsric­hter:

Zwayer (Berlin).

28434. 0:1 Kruse (34.), 0:2 M. Eggestein (36.), 1:2 Koo (45.+3), 2:2 Max (47.), 2:3 Klaassen (75.).

Zuschauer: Tore:

ten. „Wir verlieren immer mal den Faden und geraten unter Druck“, sagte Harnik. Dass Augsburgs Trainer Manuel Baum aber Jubeln: Theodor Gebre Selassie (links) und Torschütze Max Kruse von einem völlig unverdient­en Werder-Sieg sprach, brachte Kohfeldt ein wenig auf die Palme. „Wegen des Torwart-Fehlers ist unser Sieg sicher glücklich. Erschliche­n aber haben wir ihn uns nicht. Wir müssen für die drei Punkangezü­ndeten te nicht mit Kerzen nach Hause fahren.“

Zwar kam der Sieg schmeichel­haft zustande, weil FCATorhüte­r Fabian Giefer eine harmlose Flanke von Ludwig Audurch gustinsson die HänDavy de glitt und Klaassen (75.) den Ball nur noch ins leere Tor drücken musste. Kohfeldt allerdings hatte für den Erfolg in taktischer Hineiniges sicht auch getan. So wechselte er nach dem 3:2 in Kevin Möhwald und Johannes Eggestein zweimal offensiv aus. Zusich dem erwies sein StartelfCl­audio Mandat an Pizarro bis zum 1:2 als überaus wirksam.

„Ich habe immer gesagt, dass es hier und da sinnvoll ist, Claudio von Anfang an zu bringen. Augsburg spielt ein sehr spezielles Mann-gegenMann-Pressing über den ganIdee zen Platz. Die war, Claudio mit hohen Bällen anzudann spielen, die er mit seiner Erfahrung behaupten kann“, erklärte Kohfeldt. Sein Schachzug ging auf. So leitete Pizarro nicht nur Klaassens Großchance nach dem 1:0 ein (35.), sondern bereitete auch das 2:0 vor. „Damit stehen wir oben drin. Da, wo wir auch am Ende sein wollen“, sagte Pizarro. Dafür aber sollte die Achterbahn dann doch zügig abgebaut werden. Am besten schon an diesem Dienstag (18.30 Uhr) gegen Überraschu­ngsteam Hertha BSC.

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DPA-BILD: PUCHNER

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