Bremer bringen sich in Position
Es war der 10. September 2005, als der SV Werder in Kaiserslautern unter anderem dank der Treffer von Johan Micoud, Miroslav Klose und Torsten Frings den dritten Sieg im vierten Saisonspiel einfuhr. Mit zehn Punkten hatte sich der FußballBundesligist hinter Bayern München auf Platz zwei an der Spitze eingenistet.
13 Jahre ist das her. 13 Jahre, in denen es den Bremern nicht gelungen war, nach vier Spieltagen ungeschlagen zu sein – bis jetzt. Dank des 3:2 in Augsburg darf Werder sich über einen sehr gelungenen Saisonstart freuen.
Wie dieser einzuordnen ist, fällt aber noch schwer. Zu schwankend kamen die Leistungen bis dato daher. Gegen Hannover (1:1) erspielte Werder sich kaum Torchancen. In Frankfurt (2:1) tat man sich trotz langer Überzahl schwer, gegen Nürnberg (1:1) verspielte die eigentlich überlegene Truppe von Trainer Florian Kohfeldt einen sicher geglaubten Dreier. Und in Augsburg hätte sich Werder auch nicht über eine Niederlage beschweren dürfen.
Richtig überzeugend war keiner der Auftritte, zumal man bei den Gegnern von einem im Vergleich lösbaren Programm sprechen muss. Dennoch stehen acht Punkte und Platz vier auf der Habenseite – und damit hat Werder das geschafft, was Kohfeldt mit Blick auf die Europapokalträume gefordert hatte, sich nämlich tabellarisch für die ambitionierten Ziele in Position gebracht.
„Wir wollen da sein, wenn einer schwächelt“, hatte der Trainer vor der Saison verlangt – und damit Teams wie Schalke (0 Punkte), Leverkusen (3), Hoffenheim (4) oder Leipzig (5) gemeint. Klar, Werder hat noch nicht gegen das vermeintliche Establishment der Liga gespielt, gleichwohl aber ein kleines Polster und großes Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gesammelt.
In jener Saison 2005/2006 kassierten die Bremer ihre erste Niederlage übrigens am 6. Spieltag in Mönchengladbach (1:2). Am Ende der Saison wurde Werder Vizemeister hinter dem FC Bayern – und direkt vor dem Hamburger SV. Zumindest Letzteres ist diesmal ausgeschlossen. @Die Autorin erreichen Sie unter Blancke@infoautor.de