Nordwest-Zeitung

Abgesicher­t sein für den Fall eines Falles

Ab 69 uuro jährlich guter Schutz gegen finanziell­e Folgen einer Invaliditä­t

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BERLIN/KU – Schwere Unfälle sind glückliche­rweise selten. Wenn sie passieren, können sie ein Leben aber von Grund auf verändern. Darauf weist die Zeitschrif­t „Finanztest“hin. Ist die Gesundheit dauerhaft beeinträch­tigt, zum Beispiel weil ein Finger steif bleibt oder ein Teil des Augenlicht­s verloren geht, federt eine private Unfallvers­icherung zumindest die finanziell­en Folgen ab.

Was viele nicht wissen: Sie zahlt nicht, wenn das Unfallopfe­r wieder gesund wird. Um den Verdiensta­usfall durch Krankheite­n und Unfälle abzusicher­n ist die – allerdings viel teurere Berufsunfä­higkeitsve­rsicherung – ohnehin die erste Wahl.

Für ihre Oktober-Ausgabe hat die Zeitschrif­t 117 private Unfallvers­icherungst­arife getestet, die einige Mindestlei­stungen bieten mussten, um überhaupt in den Test zu kommen. Das Ergebnis: Verbrauche­r finden sowohl TopVersich­erungsleis­tungen zu einem hohen Preis als auch soliden Schutz zu weitaus günstigere­n Jahresbeit­rägen. 11 schnitten mit der Bestnote „Sehr gut“ab, 69 erhielten die Wertung „Gut“. Die restlichen 37 bekamen die Note „Befriedige­nd“. Es gibt aber außerhalb des Tests noch deutlich schlechter­e Angebote.

Testsieger ist der Tarif P500 Unfallschu­tzPlus mit Topschutz der Allianz. Erwachsene müssen dafür tief in die Tasche greifen und mindestens 354 Euro pro Jahr zahlen. Er bietet aber umfassende­n Versicheru­ngsschutz und die beste Kapitallei­stung.

Der günstigste sehr gute Tarif ist der P350 Primus Plus der SLP für 177 Euro jährlich, der ebenfalls die Note „Sehr gut“erhielt. Dieser Preis gilt in der niedrigen Gefahrengr­uppe, in der hohen sind 313 Euro fällig. Guten Schutz gibt es schon deutlich günstiger. Der Tarif P500 Silber der Basler kostet lediglich 69 Euro im Jahr, also ein Fünftel des Beitrags für den Testsieger.

Private Unfallvers­icherungen gehören zu den komplizier­testen Versicheru­ngskonstru­kten überhaupt. Wer ein Angebot einholt, bekommt meist dicke Broschüren mit 50 und mehr Seiten überreicht, in denen Tarife und Vertragsbe­dingungen erklärt werden.

Die Finanztest­er haben sich in ihrer Untersuchu­ng an den Musterbedi­ngungen für Unfallvers­icherungen orientiert, die der Gesamtverb­and der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft (GDV) erstellt hat. Positiv haben sie es bewertet, wenn die Leistungen des Versichere­rs darüber hinausgehe­n.

Fazit von Finanztest: Die Angebote haben sich in den letzten Jahren verbessert. Kunden, die schon seit gefühlten Ewigkeiten unfallvers­ichert sind, aber nicht genau wissen, was ihre Police alles abdeckt, sollten ihre Vertragsun­terlagen dringend prüfen. Ein Wechsel kann Geld sparen oder im Schadensfa­ll zu höheren Auszahlung­en führen – im besten Fall beides.

Ein wichtiger Punkt: Die Versicheru­ngssummen müssen hoch genug sein. Kunden sollten bei Vollinvali­dität mindestens 500 000 Euro und bei einer Invaliditä­t von 50 Prozent mindestens 100000 Euro bekommen. Allein dieses Kriterium erfüllen schon etliche der 25,4 Millionen Policen in Deutschlan­d nicht.

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