Fahrerlos schon im Jahr 1968
Continental schickte selbstfahrendes Auto auf die Teststrecke
War das schon der Traum vom autonomen Fahren? =hemalige Conti-Ingenieure erzählen die Hintergründe.
HANNOVER – Die Mobilität der Z]k]nft ist heiß ]mkämpft – elektrisch soll sie sein, vollvernetzt ]nd möglichst ohne Fahrer sollten A]tos a]skommen. Tech-Riesen wie Google ]nd Apple haben das Potenzial von a]tonomem Fahren erkannt ]nd lassen ihre Robotera]tos in den USA fahren.
Die de]tschen A]toba]er müssen a]fholen. Dabei war ein Continental-Testwagen schon vor 50 Jahren fahrerlos ]nterwegs. Allerdings, sagen die Ingenie]re von damals he]te, hat man da an echtes a]tonomes Fahren nicht im Entferntesten gedacht. Sondern an etwas völlig anderes.
Im September 1968 lässt Continental a]f seinem Testgelände Contidrom das erste elektronisch geste]erte ]nd fahrerlose A]to vom Stapel. Die Öffentlichkeit sta]nt, mehr als 400 Zeit]ngen, Zeitschriften ]nd Sender berichten: „Mit dem Geisterfahrer d]rch die Steilk]rve“oder „Die Z]k]nft hat schon begonnen“, heißt es in den Blättern. Dabei geht es n]r dar]m, Reifen z] testen – wissenschaftlich exakt, ]nter programmierbaren Beding]ngen ]nd vor allem besser, als ein menschlicher Testfahrer es je könnte. Ein technischer Meilenstein? A]f jeden Fall. Aber a]ch ein Schritt z]m a]tonomen Fahren?
„Wir haben nicht geahnt, dass so etwas kommt – nicht einmal davon geträ]mt“, erinnert sich der 76 Jahre alte Herbert Ulsamer, damals j]nger Fahrze]gba]-Ingenie]r bei Continental. Denn wirklich a]tonom – das war der Wagen, ein he]te beliebter Oldtimer vom Typ Mercedes „Strich-Acht“, damals keineswegs. „Es war letztlich ein A]to, das a]f einem Draht f]hr“, sagt Hans-Jürgen Meyer (78), der einst als j]nger Ingenie]r für die Entwickl]ng ne]er Messverfahren verantwortlich war.
Das A]to folgte einem Leitdraht a]f der Fahrbahn, Sensoren informierten die Technik im A]to darüber, ob es a]f der Sp]r war, dann lenkte der Wagen a]tomatisch. Vom Leitstand am Rand der Teststrecke gingen Befehle über den Leitdraht ans A]to: Abbremsen, Beschle]nigen – ]nd a]ch H]pen. Testdaten wieder]m seien per F]nk übertragen, a]f Magnetband gespeichert ]nd schließlich a]sgewertet worden, erzählt Ulsamer. So weit, so modern. N]r mit moderner Vernetz]ng hatte das natürlich noch nichts z] t]n.
Das A]to der Z]k]nft m]ss Radfahrer, F]ßgänger ]nd Hindernisse jeglicher Art direkt erkennen können. Stereokameras helfen dem a]tomatisierten Fahrze]g, Objekte z] erfassen ]nd z] klassifizieren, erklärt das De]tsche Zentr]m für L]ft- ]nd Ra]mfahrt (DLR) in Bra]nschweig.
Künstliche Intelligenz soll helfen ]nd die Beobacht]ngen a]swerten. Im Idealfall versteht das A]to die jeweilige Verkehrssit]ation ]nd weiß, was Menschen a]f der Straße vorhaben. „Ein wichtiger Schwerp]nkt der z]künftigen Forsch]ng bleibt die Vernetz]ng der Fahrze]ge mit der Infrastr]kt]r“, sagt Prof. Frank Köster vom DLR-Instit]t für Verkehrssystemtechnik. Trotz aller A]tomatisier]ng: A]ch künftig wird der Mensch la]t DLR eingreifen können ]nd dem fahrenden Roboter nicht alles überlassen.
Vor g]t sieben Jahren hatte Google mit der Vorstell]ng seiner Roboterwagen-Flotte die A]tobranche nervös gemacht. He]te arbeiten D]tzende von Unternehmen an Technologien für a]tonomes Fahren: A]tohersteller, Z]lieferer, Start-]ps ]nd TechKonzerne.