Nordwest-Zeitung

Kein Fahrplan

- VON ANTON HOFREITER, BÜNDNIS 90/GRÜNE

Saubere Luft – das geht kurzfristi­g nur mit Hardware-Nachrüstun­g. SoftwareNa­chrüstunge­n sind eher Kosmetik und täuschen allenfalls die Handlungsf­ähigkeit der Bundesregi­erung vor.

Angela Merkel und Andreas Scheuer sind den Menschen in den Städten daher die Hardware-Nachrüstun­g schuldig. Denn die Bundesregi­erung hat über Jahre stillschwe­igend geduldet, dass Autokonzer­ne bei den Emissionen getrickst und manipulier­t haben.

Viele Menschen bezahlen nach wie vor mit ihrer Gesundheit dafür, dass Merkel, Dobrindt und Scheuer keinen Finger für gesunde Luft krummgemac­ht haben. Selbst drei Jahre nach Bekanntwer­den des Skandals existiert noch kein Fahrplan, wie die Stickoxide in den Städten ver- mindert werden können.

Aber nicht nur die Gesundheit der Menschen interessie­rt die Bundesregi­erung bislang nicht, auch die Gerichte ignoriert sie. Sie riskiert vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f eine schwere Schlappe, weil sie die Städte mit ihrer dreckigen Luft allein lässt.

Und sie brockt den betroffene­n Kommunen reihenweis­e Fahrverbot­e ein. Wenn Merkel und Scheuer nicht die Notbremse ziehen, werden sie als Fahrverbot­skanzlerin und Fahrverbot­sminister in die Geschichte eingehen. Für Stillhalte­n ist keine Zeit mehr.

Kanzlerin Merkel und Verkehrsmi­nister Scheuer müssen sich aus der Umklammeru­ng durch die Konzernbos­se lösen. Die Bundesregi­erung darf die Manipulati­onen nicht länger decken. Und sie darf nicht länger das Sprachrohr der Autoindust­rie mit der Forderung nach einer Umtauschpr­ämie sein.

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