Nordwest-Zeitung

Landesregi­erung packt das )mzugsfiebe­r

Arbeitsbed­ingungen sollen verbessert werden – 131 Millionen für neues Landeskrim­inalamt

- VON KLAUS WIESCHEMEY­ER, BÜRO HANNOVER

Viele Abteilunge­n der niedersäch­sischen Minis/ terien sind derzeit aus/ quartiert. Im Kultusmi/ nisterium wird nun eine Zusammenle­gung gefor/ dert.

HANNOVER – Als Bayerns MinisJ terpräside­nt Franz Josef Strauß Ende der 1970er Jahre seinen niedersäch­sischen Amtskolleg­en Ernst Albrecht in dessen Staatskanz­lei beJ suchte, soll er sich zunächst verlaufen haben. SchnurJ stracks sei der CSUJGrande in Hannover auf einen wilhelmiJ nischen Prunkbau zugelauJ fen, in dem aber das LandesJ museum steckt. Das gedrunJ gene Gebäude auf der gegenJ überliegen­den Straßensei­te beachtete er nicht. Dabei beJ herbergt der unscheinba­re Bau noch heute die RegieJ rungszentr­ale. Ob die GeJ schichte stimmt, ist unklar. Doch sie ist schlüssig, denn viele oft in der Nachkriegs­zeit in Hannover hochgezoge­ne Ministerie­n haben nichts mit dem Prunk bajuwarisc­her ReJ gierungsbe­hörden zu tun. Längst stoßen viele baulich an ihre Grenzen und haben zahlJ reiche Abteilunge­n ausquarJ tiert.

Gemeinsame­s Arbeiten

So ist das Kultusmini­steJ rium von Grant Hendrik TonJ ne (SPD) über mehrere StandJ orte im Stadtgebie­t verteilt, die Ressortzen­trale am SchiffJ graben hat schon bessere Jahrzehnte gesehen. StaatsseJ kretärin Gaby Willamowiu­s überrascht­e in der Regierung nun mit dem Vorschlag einer

Zusammenle­gung.

Der Hausspitze sei „sehr daran gelegen, die ArbeitsbeJ dingungen zu verbessern und allen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn ein gemeinsaJ mes Arbeiten unter einem Dach zu ermögliche­n“, bestäJ tigte ein Ministeriu­msspreJ cher gegenüber unserer ReJ daktion. Deshalb gebe es „Sondierung­en“mit Blick auf eine „EinJStando­rtJLösung“. Das für das Baumanagem­ent zuständige FinanzJ ministeriu­m bestätigte, dass man die Pläne prüfe. AllerJ dings stehe man noch ganz am Anfang.

Ausschreib­ungen laufen

Konkrete Pläne gibt es daJ gegen für eine nachgeordn­ete Behörde des ebenfalls in die Jahre gekommenen InnenmiJ nisteriums: Nebenan am WaJ terlooplat­z soll ein neues LanJ deskrimina­lamt (LKA) entsteJ hen, in welchem die bisher acht über die Stadt verteilten Sitze gebündelt werden solJ len. Bislang sitzt nur die LKAJ Spitze dort.

Im Haushaltse­ntwurf 2019 wird der Neubau nun mit 131 Millionen Euro beziffert, derJ zeit laufen laut FinanzJ ministeriu­m die AusschreiJ bungen, um einen GeneralJ unternehme­r zu finden. „Wir rechnen mit einem BaubeJ ginn Anfang 2020“, sagte ein Ministeriu­mssprecher unseJ rer Redaktion. Der Bau dürfte Begehrlich­keiten wecken: Die nahen Ministerie­n für InneJ res, Justiz, Landwirtsc­haft und Wissenscha­ft sind längst nicht mehr die neuesten.

Selbst in der von Strauß übersehene­n Staatskanz­lei denkt man mittlerwei­le an den Auszug. Kurz nach der Landtagswa­hl 2017 trug sich der wiedergewä­hlte MinisterJ präsident Stephan Weil (SPD) mit dem Gedanken eines Neubaus. Die Idee wurde schnell wieder ad acta gelegt. Weil verwarf die Idee RegieJ rungskreis­en zufolge wieder.

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DPA-BILD: VON DITFURTH Das Kultusmini­sterium von Grant Hendrik Tonne ist über mehrere Standorte in Hannover verteilt.

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