Landesregierung packt das )mzugsfieber
Arbeitsbedingungen sollen verbessert werden – 131 Millionen für neues Landeskriminalamt
Viele Abteilungen der niedersächsischen Minis/ terien sind derzeit aus/ quartiert. Im Kultusmi/ nisterium wird nun eine Zusammenlegung gefor/ dert.
HANNOVER – Als Bayerns MinisJ terpräsident Franz Josef Strauß Ende der 1970er Jahre seinen niedersächsischen Amtskollegen Ernst Albrecht in dessen Staatskanzlei beJ suchte, soll er sich zunächst verlaufen haben. SchnurJ stracks sei der CSUJGrande in Hannover auf einen wilhelmiJ nischen Prunkbau zugelauJ fen, in dem aber das LandesJ museum steckt. Das gedrunJ gene Gebäude auf der gegenJ überliegenden Straßenseite beachtete er nicht. Dabei beJ herbergt der unscheinbare Bau noch heute die RegieJ rungszentrale. Ob die GeJ schichte stimmt, ist unklar. Doch sie ist schlüssig, denn viele oft in der Nachkriegszeit in Hannover hochgezogene Ministerien haben nichts mit dem Prunk bajuwarischer ReJ gierungsbehörden zu tun. Längst stoßen viele baulich an ihre Grenzen und haben zahlJ reiche Abteilungen ausquarJ tiert.
Gemeinsames Arbeiten
So ist das KultusministeJ rium von Grant Hendrik TonJ ne (SPD) über mehrere StandJ orte im Stadtgebiet verteilt, die Ressortzentrale am SchiffJ graben hat schon bessere Jahrzehnte gesehen. StaatsseJ kretärin Gaby Willamowius überraschte in der Regierung nun mit dem Vorschlag einer
Zusammenlegung.
Der Hausspitze sei „sehr daran gelegen, die ArbeitsbeJ dingungen zu verbessern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gemeinsaJ mes Arbeiten unter einem Dach zu ermöglichen“, bestäJ tigte ein MinisteriumsspreJ cher gegenüber unserer ReJ daktion. Deshalb gebe es „Sondierungen“mit Blick auf eine „EinJStandortJLösung“. Das für das Baumanagement zuständige FinanzJ ministerium bestätigte, dass man die Pläne prüfe. AllerJ dings stehe man noch ganz am Anfang.
Ausschreibungen laufen
Konkrete Pläne gibt es daJ gegen für eine nachgeordnete Behörde des ebenfalls in die Jahre gekommenen InnenmiJ nisteriums: Nebenan am WaJ terlooplatz soll ein neues LanJ deskriminalamt (LKA) entsteJ hen, in welchem die bisher acht über die Stadt verteilten Sitze gebündelt werden solJ len. Bislang sitzt nur die LKAJ Spitze dort.
Im Haushaltsentwurf 2019 wird der Neubau nun mit 131 Millionen Euro beziffert, derJ zeit laufen laut FinanzJ ministerium die AusschreiJ bungen, um einen GeneralJ unternehmer zu finden. „Wir rechnen mit einem BaubeJ ginn Anfang 2020“, sagte ein Ministeriumssprecher unseJ rer Redaktion. Der Bau dürfte Begehrlichkeiten wecken: Die nahen Ministerien für InneJ res, Justiz, Landwirtschaft und Wissenschaft sind längst nicht mehr die neuesten.
Selbst in der von Strauß übersehenen Staatskanzlei denkt man mittlerweile an den Auszug. Kurz nach der Landtagswahl 2017 trug sich der wiedergewählte MinisterJ präsident Stephan Weil (SPD) mit dem Gedanken eines Neubaus. Die Idee wurde schnell wieder ad acta gelegt. Weil verwarf die Idee RegieJ rungskreisen zufolge wieder.