Kanzlerin diskutiert mit Jugendlichen
Merkel wirft sich für den europäischen Gedanken in die Bresche
HANNOVER – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht sich für eine freundschaftliche Trennung der EU von GroßJ britannien aus. „Mir liegt sehr viel daran, dass wir das in Freundschaft machen“, sagte Merkel bei einer BürgerfrageJ stunde am Montag in HannoJ ver.
Einen Tag nach der BeileJ gung des koalitionsinternen Streits über VerfassungsJ schutzchef HansJGeorg MaaJ ßen stellte sie sich in der ZentJ rale des ContinentalJKonJ zerns den Fragen von rund 40 ausgewählten jungen ErwachJ senen. Dabei plädierte sie für einen offenen europäischen Dialog.
In der Vergangenheit hätJ ten viele britische RegierunJ gen schlecht über Europa geJ redet, da müsse man sich nicht wundern, wenn eine entsprechende Stimmung in der Bevölkerung entstanden sei, betonte Merkel. „Immer wenn was nicht gut ist, dann sagt man: Das kommt von Brüssel. Das ist nicht redlich.“
Brüssel und London verJ handeln seit mehr als einem Jahr über einen geordneten EUJAustritt Großbritanniens im März 2019.
„Ich finde, man muss ins Gespräch kommen“, meinte Merkel auf die Frage einer jungen Französin zum VerhalJ ten der Deutschen gegenüber Ausländern. Stereotype seien allzu schnell bei der Hand, aber meist falsch. Merkel: „Das ist überhaupt mein EuropaJCredo: Ganz schnell kommen wir ja in Stereotype – aber es gibt nicht die GrieJ chen, die Deutschen oder die Franzosen: Jeder Mensch ist einzigartig.“Gekleidet in einen magentaJfarbenen BlaJ zer und eine schwarze Hose verriet sie, dass die USA zu DDRJZeiten ihr SehnsuchtsJ land gewesen seien.
Das DialogJFormat, das in diversen europäischen LänJ dern veranstaltet wird, widJ met sich thematisch vor allem dem Thema Jugend und EuroJ pa. Dabei geht es rund acht Monate vor der Europawahl um Fragen wie: Wie erleben Bürger Europa in ihrem AllJ tag? Welche Rolle spielt EuroJ pa für Deutschland insgeJ samt? Wie sollte Europa in ZuJ kunft aussehen? Nach VeranJ staltungen in Berlin und Jena fand in Hannover der dritte derartige Bürgerdialog in Deutschland statt. Die ErgebJ nisse der Gespräche sollen an den Europäischen Rat weiterJ geleitet werden.