Wenig Wetterschäden
Oldenburg ist niedersachsenweit die Kommune mit den geringsten Schäden durch Wetterextreme
In der Stadt Oldenburg gibt es statistisch gesehen die wenigsten Schäden in Niedersachsen nach Sturm oder Gewitter. Das hat der Gesamtverband des Deutschen Versicherungswirtschaft ermittelt . . . . . .
Keine Stadt in Niedersachsen hat in den vergangenen Jahren weniger Schäden durch Hochwasser, Hagel oder Sturm registriert als Oldenburg. Der Nähe zum Meer und der flachen Landschaft sei Dank.
OLDENBURG – Zwischen Oldenburg und Wolfsburg liegen knapp 200 Kilometer – und 2400 Euro. In Wolfsburg ist in den Jahren von 2002 bis 2016 durch extreme Wetterereignisse ein durchschnittlicher Schaden von 2900 Euro pro Gebäude entstanden. In Oldenburg waren das im gleichen Zeitraum nur 551 Euro. Diese Zahlen stammen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Danach kamen in ganz Niedersachsen die Einwohner von Oldenburg am glimpflichsten davon.
Aus Sicht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Frankfurt ist die Betrachtung von 15 Jahren eigentlich zu kurz, um verlässliche Aussagen über eine solche Rangfolge zu machen. Beim Wetterdienst verlasse man sich lieber auf 30-, besser noch 50oder 100-jährige Reihen. „Sonst ist die Gefahr zu groß, dass der Zufall stark an der Statistik mitgeschrieben hat“, sagt Pressesprecher Gerhard Lux.
Davon unabhängig gebe es aber Faktoren, die durchaus dafür sprächen, dass Oldenburg im Vergleich zu anderen Kommunen von großen Wetter-Schäden eher selten heimgesucht werde. Eine große Rolle spiele die Topographie, also die Landschaft. Die ist in und um Oldenburg bekanntermaßen ziemlich flach. Damit gebe es keine Hindernisse für Regenwolken, die sich an Steigungen wie beispielsweise dem Brocken entleerten – gerne auch mal heftiger. Auch biete das platte Land keine Strukturen, durch die der Wind wie in einer Düse beschleunigt und konzentriert werden könne. Allerdings sei der Wind in Meernähe grundsätzlich stärker als im Landesinneren, so Lux.
Der zweite große Grund dafür, dass Oldenburg vergleichsweise gut davonkommt, ist die Nähe zum Meer. „Damit ist das Klima relativ ausgeglichen. Es gibt im Normalfall weder besonders kalte Temperaturen, noch besonders heiße.“Gewitter, die mit Starkregen, Sturm und womöglich Hagel oft große Schäden mit sich bringen, brauchen aber für ihre Entstehung hohe Temperaturunterschiede auf engem Raum – entweder auf der Erde oder zwischen Boden und Höhe. Die Gewitterhäufigkeit in Deutschland nimmt von Norden nach Süden zu.
Aber ab und zu erwischt es auch Oldenburg. Der Sturm, der seit 2002 durch Wind oder Hagel die größten Schäden in der Stadt angerichtet hat, war nach den Daten der GDV „Kyrill“im Januar 2007. Er beschädigte knapp 54 von 1000 Häusern. Die größten Schäden durch Hochwasser oder Starkregen gab es im August 2011. Damals hießen die verantwortlichen Tiefdruckgebiete Xaver, Achim, Zion und Bert. Betroffen waren damals in Oldenburg knapp drei Häuser von 1000. Der Sturm aus dem vergangenen Jahr, Xavier, ist in die Aufstellung des GDV noch nicht eingeflossen.