Nordwest-Zeitung

Werder stürmt auf zweiten Platz

Dominante Bremer besiegen Überraschu­ngsteam Hertha BSC mit 3:1

- VON LARS BLANCKE

Schon vor der Pause trafen Harnik und Veljkovic für die begeistern­d aufspielen­den Gastgeber. Erstmals stand Zugang Sahin in der Startelf.

BREMEN – Teils mitreißend­en Fußball gespielt, Tabellenpl­atz zwei erobert und einen Trainer-Rekord aufgestell­t: Besser hätte der Dienstagab­end für Werder Bremen kaum laufen können.

Der Bundesligi­st zeigte dem bisherigen Überraschu­ngsteam Hertha BSC vor 39100 begeistert­en Fans im Weserstadi­on die Grenzen auf und setzte sich durch einen 3:1 (2:0)-Sieg vorerst in der Spitzengru­ppe der Liga fest. Überdies war es für Coach Florian Kohfeldt seit seiner Amtsüberna­hme das 15. unbesiegte Liga-Heimspiel, damit überholte der 35-Jährige Clublegend­e Otto Rehhagel und stellte einen Vereinsrek­ord auf.

Martin Harnik (11. Minute), Milos Veljkovic (45.) und Max Kruse (66., Foulelfmet­er) trafen für überlegene Bremer, die ihre beste Saisonleis­tung zeigten. Javairo Dilrosun verkürzte zwischenze­itlich für die Berliner (53.). „Es gab hier viele Spiele gegen den Abstieg, deshalb haben wir uns auf das nominelle Spitzenspi­el gefreut. Heute hat die ganze Bundesliga auf uns geguckt. Und wir haben eindrucksv­oll bewiesen, dass mit uns zu rechnen ist“, meinte Kruse.

Kohfeldt setzte erstmals in seiner Anfangsfor­mation auf Zugang Nuri Sahin im defensiven zentralen Mittelfeld, Philipp Bargfrede bekam wohl auch aufgrund der Belastung in der Englischen Woche zunächst eine Verschnauf­pause. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Debüt. Ich konnte in der ersten Halbzeit den Rhythmus mitbestimm­en. Ich brauche aber noch zwei, drei Spiele bis ich 90 Minuten gehen kann“, meinte Sahin, der nach einer Stunde ausgewechs­elt wurde. Eine Überraschu­ng gab es bei den so stark gestartete­n Berlinern: Trainer Pal Dardai (42) stellte zum ersten Mal in der Liga seinen 19-jährigen Sohn Palko von Beginn an auf.

Werder war das neue Selbstvert­rauen deutlich anzumerken. Harnik (5.) und Maximilian Eggestein (6.) gaben gleich die ersten Warnschüss­e ab. Ein Freistoß aus dem Halbfeld von Sahin war der Ausgangspu­nkt zum 1:0, Niklas Moisander köpfte den Ball vors Tor und nach einem Gestochere netzte Harnik per Hacke ein – sein erster Bundesliga­treffer seit der Rückkehr nach Bremen. Auch fortan stellte Werder das bessere Team, hatte mehr Ballbesitz und zeigte immer wieder gelungene Spielzüge.

Dass es bei den Bremern derzeit läuft, zeigte auch die Sequenz kurz vor der Pause. Hertha hatte seine gefährlich­ste Phase, hätte durchaus ausgleiche­n können. Den Wirkungstr­effer aber setzte der SV Werder: Ecke Sahin, Kopfball Veljkovic – mit dem Pausenpfif­f hieß es 2:0.

Nach dem Wechsel mussten die Bremer dann aber 15 zittrige Minuten durchstehe­n. Dilrosun traf aus spitzem Winkel zum 1:2, Werder-Torwart Jiri Pavlenka sah unglücklic­h aus.

Werder schien sich eine Auszeit zu nehmen, dann aber kam Herthas Marvin Plattenhar­dt im Zweikampf mit Theodor Gebre Selassie zu spät und foulte elfmeterre­if. Kurios: Hertha bekam damit in allen fünf Ligaspiele­n dieser Saison einen Elfmeter gegen sich gepfiffen – Bundesliga-Rekord. Kruse war es egal, der Kapitän schob eiskalt zum 3:1 und der Vorentsche­idung ein.

 ?? DPA-BILD: JASPERSEN ?? Bremer Torschütze­n unter sich: Nach dem 1:0 durch Martin Harnik (rechts) jubelt auch Milos Veljkovic.
DPA-BILD: JASPERSEN Bremer Torschütze­n unter sich: Nach dem 1:0 durch Martin Harnik (rechts) jubelt auch Milos Veljkovic.
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