Nordwest-Zeitung

Mehr Menschen werden Bildungsst­ifter

Universitä­t Oldenburg nimmt jetzt auch Kleinspend­en für Deutschlan­dstipendiu­m an

- VON HEIDI SCHARVOGEL

Eine Förderung ist ab zehn Euro möglich. Bei der Stipendiat­enauswahl zählt auch ehrenamtli­ches Engagement.

OLDENBURG – „Studierend­e aus Oldenburg und der Region mit einem Deutschlan­dstipendiu­m zu fördern, ist eine tolle Sache. Zumal der Bund auf jeden privat gespendet Euro einen weiteren drauflegt. Aber jeden Monat 150 Euro, 1800 Euro im Jahr – das ist ganz schön viel Geld.“Solche oder ähnliche Gedanken mag seit der Einführung des Deutschlan­dstipendiu­ms so mancher potenziell­e Förderer gehabt haben.

Die Uni Oldenburg hat es jetzt leichter gemacht, Förderer zu werden. „In der Tat hat die Universitä­t bisher nur Spenden ab hundert Euro entgegenge­nommen“, bestätigt Jessica Küpker von der Serviceste­lle Stipendien. „Damit sich mehr Menschen als Bildungsst­ifter engagieren können, sind jetzt auch Kleinspend­en ab zehn Euro möglich – ohne monatliche Verpflicht­ung.“

Diese Neuerung hat die Universitä­t Oldenburg mit Postwurfse­ndungen publik gemacht. „Diese hat bereits positive Resonanz ausgelöst“, berichtet Küpker. Aber nach wie vor ist jeder Spender herzlich willkommen. Denn die private Bildungsfö­rderung spiele in Deutschlan­d noch immer eine vergleichs­weise geringe Rolle.

Dabei bedeute sie für die Stipendiat­en nicht nur eine finanziell­e Entlastung in Höhe von 300 Euro monatlich, sondern vor allem auch Anerkennun­g, Motivation und Perspektiv­e, wie Prof. Dr. Sabine Kyora, Vizepräsid­entin für Studium, Gleichstel­lung und Lehre an der Uni Oldenburg, betont.

Das spiegelt sich auch in den Stimmen geförderte­r Studierend­er. Johannes Grone, Medizinstu­dent, sagt zum Beispiel: „Das Deutschlan­dstipendiu­m bedeutet für mich eine Anerkennun­g meiner guten Prüfungsle­istungen und die Honorierun­g meines ehrenamtli­chen Engagement­s. Diesem kann ich mich dank der finanziell­en Unterstütz­ung Studiums begleitend vermehrt widmen.“

Denn nicht nur die Noten spielen bei der Vergabe der Deutschlan­dstipendie­n eine Rolle, auch herausford­ernde Situatione­n in der Familie oder ehrenamtli­che Arbeit werden berücksich­tigt.

Förderer können ihren Beitrag ungebunden leisten oder an eine bestimmte Fachrichtu­ng koppeln. Liegt ihnen die Bildung besonders am Herzen, können die Mittel an Lehramtsst­udierende gehen. Ist es die Kultur, bieten sich die Fachmaster Kunst oder Musik an. Für Befürworte­r einer nachhaltig­en Entwicklun­g ist der Masterstud­iengang Sustainabi­lity Economics and Management quasi prädestini­ert.

Studierend­e gezielt zu unterstütz­en, ist ebenfalls möglich – beispielsw­eise aus der Wesermarsc­h, dem Ammerland, Ostfriesla­nd oder dem Stadtteil Eversten. Der Kontakt zwischen Förderern und Stipendiat­en ist ein weiteres Merkmal des Deutschlan­dstipendiu­ms. Die Universitä­t Oldenburg unterstütz­t ihn durch ein erstes Kennenlern­en bei der Stipendien­verleihung im Herbst, dieses Jahr am 22. November, und einen jährlich stattfinde­nden Empfang zum Deutschlan­dstipendiu­m.

Die positiven Effekte des Stipendium­s und ihre Motivation fassen die Bildungsst­ifter Dr. Frank und Edda Ahlvers so zusammen: „Freiheit, Wertschätz­ung, Hilfe und Chance. All das ist das Deutschlan­dstipendiu­m. Selten war die Investitio­n in Bildung, Zukunft und Talentförd­erung einfacher und nachhaltig­er möglich. Eine Stipendien­kultur wird gegründet, eine Tradition, die Freude macht. Für uns ist das gelebte Solidaritä­t, die Generation­en verbindet.“

Kontakt: Tel.: 0441/7984013, EMail: jessica.kuepker@uni-oldenburg.de oder Tel.: 0441/798 2452; E-Mail: aeilt.poppinga@uni-oldenburg.de → @ www.uol.de/deutschlan­dstipendiu­m

 ?? BILD: UNI OLDENBURG ?? Prof. Dr. Michael Sonnensche­in und Dr. Ute Vogel, beide aus dem Vorstand des OLDIES e. V., der Deutschlan­dstipendie­n fördert, im Gespräch mit dem Stipendiat­en Hendrik Kahlen und dessen Begleitung beim Stipendien-Empfang.
BILD: UNI OLDENBURG Prof. Dr. Michael Sonnensche­in und Dr. Ute Vogel, beide aus dem Vorstand des OLDIES e. V., der Deutschlan­dstipendie­n fördert, im Gespräch mit dem Stipendiat­en Hendrik Kahlen und dessen Begleitung beim Stipendien-Empfang.

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