Nordwest-Zeitung

IMKER ZIEHEN GEMISCHTE BILANZ

Ertrag im Frühjahr hervorrage­nd – Im :ommer vergleichs­weise mau

- VON MATTHIAS ARNOLD

Meist ernten Imker zwei Mal im Jahr. Der Grund für die Entwicklun­g im Frühjahr und im :ommer ist derselbe.

MAYEN – Die lange Trockenhei­t hat bei den Honig-Bauern für ein durchwachs­enes Jahr gesorgt. Während aufgrund des ungewöhnli­ch warmen Frühjahrs die erste Ernte besonders gut ausfiel, sind die Ergebnisse der Sommerernt­e regional sehr unterschie­dlich. Bundesweit seien bei der zweiten großen Tracht des Jahres im Schnitt mit 16 bis 17 Kilogramm Honig pro Volk in etwa so viel zusammen gekommen wie im Vorjahr, sagte Bienenexpe­rte Christoph Otten.

Vor allem in RheinlandP­falz und Bayern lägen die Erträge mit jeweils um die 15 Kilogramm aber klar unter dem Durchschni­tt. In der Region Niederbaye­rn etwa verzichtet­e nahezu jeder vierte Imker auf die Sommerernt­e, weil die Bienen nicht genug gesammelt hatten. Der Grund: Viele Pflanzen blühten wegen des warmen Wetters bereits deutlich früher als üblich und standen den Bienen nun nicht mehr zur Verfügung. „Im frühgeschl­euderten Honig konnten wir sehr schön sehen, dass darin schon viele Sommerpoll­en enthalten waren“, sagte Otten.

Das hatte dazu geführt, dass die Honigernte im Frühjahr – die sogenannte Frühtracht – vergleichs­weise gut ausgefalle­n war, denn nun blühten auf einmal viele Pflanzen, deren Pollen normalerwe­ise zu dieser Jahreszeit nicht gesammelt werden können. Rund 21 Kilogramm Honig ernteten die Imker damals pro Volk. Im Jahr davor hatten die Erträge noch zwischen 16 und 19 Kilogramm gelegen. „Wir hatten in diesem Jahr eine Verschiebu­ng vom Sommer ins Frühjahr“, sagte Otten. „Hinzu kam die lang anhaltende Trockenhei­t, die vielerorts den Nektarstro­m der Pflanzen versiegen ließ.“

Das trockene Wetter macht vielen Imkern auch bei der Bekämpfung der Varroa-Milbe zu schaffen. Denn dort, wo es besonders warm war, mussten die Imker mit dem Einsatz von entspreche­nden Stoffen zur Bekämpfung des Parasiten warten. Verdunsten sie bei den hohen Temperatur­en zu schnell, nimmt auch das Bienenvolk Schaden. „Darauf mussten sich viele Imker einstellen“, sagte Otten. „Da haben wir aber sehr unterschie­dliche Aussagen aus den einzelnen Regionen.“

In der Regel ernten Imker zwei Mal im Jahr ihren Honig: Mitte der zweiten Maihälfte und Mitte Juli. In manchen Regionen – etwa im Schwarzwal­d und in der niedersäch­sischen Heide – könnten Imker auch noch die sogenannte Spättracht ernten.

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DPA-BILD: PLEUL Die Honig-Ernte im Frühjahr war hervorrage­nd, im Sommer fiel sie in manchen Regionen hingegen vergleichs­weise schlecht aus.

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