Nordwest-Zeitung

Viel mehr als einfach nur Kaffee und Kuchen

Wie Gustol der Mittagstis­ch im Kaffee Hamburg schmeckt

- Paul Freud, Malerei und Zeichnung (bis 30. September) David Rauer – Muallodem, Installati­on Gisela E. Haseleu – Türkunst, Fotografie auf Leinwand VON GUSTOL

AUSSTELLUN­GEN

37 Orte in Osternburg: Fernes Land Osternburg, Straßengal­erie mit historisch­en Fotografie­n (bis

30. September)

8 bis 12 Uhr, Berufsinfo­rmationsze­ntrum (BIZ): Eurodesk Oldenburg – Nach der Schule ins Ausland, (bis 27. September)

8 bis 20 Uhr, Botanische­r Garten: Die grüne Apotheke – vom Hortus Medicus zur Pharmafors­chung, Geschichte der pharmazeut­isch wirksamen Pflanzen, (bis 1. Oktober); 8 Uhr, Giftpflanz­en - verteufelt, verlockend, verflixt, (bis 1. Oktober)

8 bis 20 Uhr, NWZ-Medienhaus: Richard Hammer – Der Blick des Kriegers. Der meditative Aspekt der Kampfkunst, Fotografie (bis

28. September)

8 bis 15.30 Uhr, Oberlandes­gericht: Luise Niemeyer – Zum Gedenken, vielfarbig­e Kompositio­nen mit Zeichnungs­elementen sowie Öl-, Sand- und Acrylmaler­ei (bis 30. November)

8 bis 20 Uhr, Pius-5os6ital, 7o8er: Tamara Suhr und Peter Hermann, Bronzeplas­tiken (bis 4. Oktober)

8 bis 12 Uhr und 13.30 bis 15.30 Uhr, Stadt6lanu­ngsamt: Claudia Rempel, Silke Wolf und Carola Bührmann – Das AEG-Gelände in Kreyenbrüc­k, Fotografie (bis 31. Januar)

8.30 bis 17 Uhr, Uni9ersit:t Oldenburg - ;am6us 5aarentor, 5<rsaalzentr­um: 33. Pädagogisc­he Woche: Schulbucha­usstellung, führende Schulbuchv­erlage und spezialisi­erte Firmen für Lernmittel stellen ihre aktuellen Produkte vor (bis 27. September)

„Polen Begegnunge­n: Lex Drewinski“, Plakate (bis 18. Oktober); Anke Dinkelbach – „Heimat ist kein Ort. Heimat ist ein Gefühl.“, Werke in Acryl, Öl und Mischtechn­iken (bis 30. November); „Renate Ruck – Im Fokus“und „Pascal Meyer – Eine andere Welt“, Objekte, Acrylmaler­ei, Fotografie und Pop Art/ Comic (beide: bis 10. Januar)

Sonia Jakuschewa und Jan Koblasa – Der weite Weg II, Malerei und Skulptur (bis 24. Oktober)

Willi Rolfes – Da Sein. Wie ein Baum, Fotografie (bis 30. September)

@ bis 12 Uhr, Gemeindeha­us Zietenstra?e: Werner Schieleit – Chor und St. Ansgar, Radierunge­n und bearbeitet­e Fotografie­n (bis 21. Dezember)

@ bis 1B.30 Uhr, GSG A(r)trium: Annette Leenheer – Ich bin so frei, Grafiken und Malerei (bis 27. September)

@ bis 13 Uhr und 15 bis 17 Uhr, 5os6iz St. Peter: Oldenburge­r Photo-Amateure – Lichtspiel­e, Fotografie (bis 11. November)

@ bis 17 Uhr, Landesmuse­um Natur und Mensch: Dauerausst­ellungen „AIuarium Oldenburg“, „Naturalien-Cabinett“, „Moor“, „Geest“; und „Unseren Insekten ganz nah“, großformat­ige Detailfoto­grafien (bis 27. Januar)

8. Rehavue: Meike Becker-Khalfaoui und Petra Jaschinski – Das Verborgene sehen, Malerei (bis 28. Februar 201J)

Schirin Khorram – Rock Ikonen, Porträts in Mischtechn­ik (bis 1K. November)

Sabine Kortenhaus: Holz - Papier - Leben, Holzdrucke (bis 23. November)

„Hund, Katze, Maus. Tierdarste­llungen von Horst Janssen aus der Sammlung“, Holzschnit­te, Radierunge­n, Lithograph­ien, AIuarelle, Feder- und Farbstiftz­eichnungen (verlängert bis 18. November), und „finde alles – suche nichts. kleine und große Werke von Monika BartholomL“, Zeichnung OLDENBURG/BUTJADINGE­N – Janine Wulf hat sicherlich auch eine schöne Handschrif­t. Mit Kalligraph­ie, der Kunst des schönen Schreibens, hat sie aber eher weniger am Hut. Viel lieber zeichnet die 28-Jährige Buchstaben, statt sie zu schreiben. Diese Kunst nennt sich „Hand Lettering“. Was als Hobby angefangen hat, ist mittlerwei­le für die Butjenteri­n zum Nebenerwer­b geworden. Denn hauptberuf­lich ist Wulf als Mediaberat­erin bei der Ð tätig.

Gerade hat sie wieder eine Auftragsar­beit im Restaurant „Glut & Wasser“am Oldenburge­r Hafen beendet. Jetzt sitzt die junge Frau auf einer Bank vor der von ihr neugestalt­eten Wand und redet über ihre Leidenscha­ft. „Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Kunst und Buchstaben“, sagt Wulf. In der Schulzeit habe sie mehrfach ganz bewusst ihre Handschrif­t OLDENBURG – Gelegentli­ch bekommt man ja als Tester immer wieder kleine Tipps, was man ausprobier­en sollte. So auch jetzt von unserer Hospitanti­n Dr. Amanda. „,Kaffee Hamburg´? Am Markt? Die sollen ja leckeren Kuchen haben, aber du weißt schon, dass ich nicht fürs Kaffeekrän­zchen teste – noch nicht“, antworte ich meiner lieben Kollegin auf Zeit. „Mensch GustOL, und du willst hier der Gastro-King sein, und weißt nicht mal, dass man da was zu Mittag bekommt“, neckt mich Ingrid von der Seite.

„Ist ja gut Mädels, wird gemacht“, beschwicht­ige ich, „und Frau Doktor darf gerne mitkommen.“In der Stadt ist es warm, und so schnappen wir uns den letzten freien geändert. „Und natürlich habe ich mal mit Graffitiäh­nlichen Schriftzüg­en herumgespi­elt. Das hat in der Schulzeit doch fast jeder, oder?“Die Erkenntnis, dass es dafür eine eigene Sparte – das Lettering – gibt, kam aber erst vor ein paar Jahren.

Ende 2015 begann Janine Wulf mit dem Zeichnen von Buchstaben. „Die reine Lernphase hat schon bis Anfang 2017 gedauert“, erzählt sie. Schnell wurden auch die ersten Firmen auf die Künstlerin aufmerksam. Ihr Instagrama­ccount zählt mittlerwei­le mehr als 3000 Follower. Mit ihrem Nebenerwer­b liegt sie absolut im Trend. Fast jede Platz draußen auf den hohen Holzmöbeln. Flugs ist eine freundlich­e Kellnerin zur Stelle und nimmt die Getränkewü­nsche auf, während wir noch in den Karten blättern.

Toasts, Panini, Suppen, Baguettes und weitere kleine bis mittelgroß­e Snacks sind hier im Angebot, und ich kann mich lange nicht entscheide­n. Aber dann fällt meine Wahl auf den „Toast Hamburg Nord“: zwei Scheiben Toast mit Camembert, Preißelbee­ren, Birne und Käse überbacken (5,90 Euro). Amanda braucht ähnlich lang. „Hört sich alles sehr lecker an“, murmelt unsere Hospitanti­n, bevor sie sich für den NudelGemüs­eauflauf mit Tomatensoß­e Hirtenkäse überbacken (4,90 Euro) entscheide­t.

Beim Personal flutscht es heute wirklich. Als hätte man unsere Gedanken gelesen, kommen die Getränke und unsere Bestellung wird aufgenomme­n. Knappe zehn Minuten später stehen unsere Speisen vor uns. Und die sind wirklich gut. So ein simpler Toast, mit simplen Zutaten, Buchhandlu­ng führt aktuell Bücher zum Thema Lettering.

Für sich selbst, für Familie und Freunde und auch für Auftraggeb­er hat Wulf mittlerwei­le schon einiges gestaltet: Tassen, Poster, Hochzeitse­inladungen, Geburtstag­skarten und sogar schon die Jeansjacke einer Braut. Mittlerwei­le betreibt die Künstlerin einen eigenen Online-Shop und studiert nebenberuf­lich Grafikdesi­gn. Priorität hat jedoch immer noch ihr Job als Mediaberat­erin. „Viel Freizeit bleibt da nicht mehr übrig“, sagt sie.

Bei „Glut & Wasser“hat Janine Wulf ihr erstes beauftragt­es Mural (Wandgemäld­e) realisiert. Bei den jetzt „beletterte­n“ schmeckt doch erstaunlic­h komplex. Camembert, Beeren und Birne ergeben eine herzhaft-fruchtige Mixtur, die den Speichelfl­uss mächtig antreibt. Eigentlich volle Punktzahl, nur der Toast hätte etwas länger geröstet werden können. Er war doch sehr hell.

„Und, Frau Doktor, wie lautet ihre Diagnose?“, frage ich Amanda. „Du weißt, schon, dass ich nicht Ärztin, sondern Biologin bin, GustOL“, antwortet sie gespielt genervt auf meinen Kalauer. „Aber wenn du mich schon fragst, ich bin sehr zufrieden.“Serviert in einer kleinen Keramikfor­m, hat der Auflauf genau die richtige Größe für einen leichten Mittagssna­ck.

„Total lecker. Die Tomaten geben eine schöne Frische“, schwärmt sie und fügt hinzu: „Endlich mal ein Nudelaufla­uf, der geschmackl­ich nicht vom Käse erschlagen wird. Sehr schön locker.“Ein Tick mehr Würze hätte dran gekonnt, aber das ist Geschmacks­sache. Beim letzten Punkt kann ich Amanda nicht ganz zustimmen, denn der Auflauf ist schon ausreichen­d herzhaft. Und für den Preis ist er ein Schnäppche­n.

Bevor es wieder in die Redaktion geht, werfen wir noch einen kleinen Blick in den Innenraum des Kaffee Hamburg – der es in sich hat. In berauschen­dem Weiß ist hier mit großer Detailverl­iebtheit Raumschmuc­k aus historisch wirkenden Alltags- oder Dekogegens­tänden drapiert worden – aber ohne kitschig zu wirken. Das hat was. Und deshalb werden wir hier bestimmt wieder essen – das nächste Mal aber drinnen. Essen: 4,5 von 5 Service/Freundlich­keit: 5von5 Ambiente: 5von5 Preis/Leistung: 4,5 von 5 Fazit: Richtig gutes Essen, flotter und freundlich­er Service in einem einzigarti­gen Ambiente. Was will man mehr?!

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BILD: GUSTOL Frische Schnäppche­n: Amandas Nudel-Gemüseaufl­auf (vorne) und „Toast Hamburg Nord“.
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