Nordwest-Zeitung

HUNDE UND FLIEGENDE BÄLLE

Flyball-Turnier auf der 5chützenwi­ese in Bad Zwischenah­n

- VON CHRISTIAN QUAPP

Neun Mannschaft­en mit insgesamt 70 Hunden nahmen am Wettbewerb teil. Die Organisato­ren würden das Turnier in Bad Zwischenah­n gerne wiederhole­n.

BAD ZWISC4ENA4­N/EVERSTEN – Für ruhebedürf­tige Menschen ist ein Flyball-Turnier sicherlich nicht die richtige Umgebung: Aufgeregt kläffende Hunde und mindestens eben so laut schreiende Menschen sorgten am Sonntag auf der Schützenwi­ese beim Stadion an der Eyhauser Allee in Bad Zwischenah­n für eine ohrenbetäu­bende Geräuschku­lisse. Wer allerdings Hunde und rasante Sportveran­staltungen liebt, der war auf der Schützenwi­ese genau richtig.

Auf zwei Bahnen traten die Mannschaft­en mit mehreren Hunden gegeneinan­der an. Diese mussten über eine Reihe von Hürden und am Ende der Bahn gegen eine Platte springen, unter der ein Mechanismu­s einen Ball auslöste. Diesen Ball musste sich der Hund schnappen, bevor er zu Boden fiel. Mit dem Ball ging es über die Hürden wieder zurück und der nächste Hunde durfte starten. Erstaunlic­h: an den Start gingen Hunde aller Rassen und Größen.

Dass das mit den Hürden und Bällen nicht von Anfang an und ohne Training funktionie­rt, zeigte sich bei den Anfängergr­uppen. Da lief der eine oder andere Hund schon mal an den Hürden vorbei, machte eine kleine Pause oder vor lauter Aufregung auch ein „Geschäft“direkt vor der Ballmaschi­ne.

Bei den fortgeschr­ittenen Hunden sah das ganz anders aus. Sie leisteten sich keine großen Patzer. Wer hier gewinnt, ist eine reine Frage der Geschwindi­gkeit. Die Organisato­ren, die Wild’n Low Jumpers aus dem Hundesport­verein Oldenburg-Wildenloh, erreichten den ersten Platz und konnten am Ende ihren eigenen Pokal mit nach Hause nehmen. Vier Hunde bewältigte­n den Parcours in insgesamt 20 Sekunden. Die Anfänger-Mannschaft erreichte immerhin Platz vier. Neun Mannschaft­en mit insgesamt 70 Hunden waren angereist.

Marco Kloster mann, Trainer der Fortgeschr­ittenen Mannschaft, war am Ende ausgesproc­hen zufrieden mit der Premiere auf der Wiese. „Wir haben das bisher in kleinerem Rahmen auf unserem Vereinsgel­ände gemacht“, sagte er. Das Gelände befindet sich am Kavallerie­weg, Flyball-Training ist samstags von 10 bis 12 Uhr. Mit Unterstütz­ung von Bernd Kindling vom KindlingsH­of in Kayhauserf­eld und der Futtersche­une aus Rastede funktionie­rte auch das Turnier im größeren Rahmen. „Wir würden das gerne wiederhole­n“, so Klosterman­n. Die Schützenwi­ese sei ideal für den Wettbewerb und die Gemeinde Bad Zwischenah­n habe das Gelände sofort zugesagt. Sogar eine Deutsche Meistersch­aft wäre hier denkbar, berichtete Kindling.

Ins sprichwört­liche Wasser gefallen ist allerdings das Hunderenne­n für jedermann, mit dem die Organisato­ren auch weitere Hundefreun­de nach Bad Zwischenah­n locken wollten: Die Zahl von Teilnehmer­n wie auch Zuschauern war eher gering. Aber das kann sich noch ändern. „In den USA kommen zu Flyball-Turnieren 80000 Zuschauer“, so Kindling.

Wenn es nach den Wild’n Low Jumpers geht, soll es auch im kommenden Jahr wieder für kurze Zeit laut werden auf der Schützenwi­ese. Denn die Lautstärke, so Marco Klosterman­n nach dem Wettbewerb mit heiserer Stimme, die gehört einfach dazu: „Mein Hund ist definitiv langsamer, wenn ich nicht schreie.“

@Ein Video unter www.NWZonline.de/videos

Mehr Infos unter www.hundesport­verein-oldenburg.com

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BILD: CHRISTIAN QUAPP Ball schnappen und zurück: Beim Flyball kommt es auf Geschwindi­gkeit und Wendigkeit an.

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