Nordwest-Zeitung

Arbeitspla­tz mit Weserblick

Ehepaar Habben sucht Nachfolger für ihr Haus an der Juliusplat­e

- VON FRIEDERIKE LIEBSCHER

1978 haben Ruth und Jens Habben das Ausflugslo­kal übernommen. Nach einem Brand 1994 wurde es neu aufgebaut und durch den Hotelbetri­eb erweitert. Jetzt möchte das Ehepaar vom Ausflugslo­kal Abschied nehmen.

JULIUSPLAT­E – An der Juliusplat­e in Berne fließt die Weser an schönen Sandstränd­en entlang. Am Anleger pendeln die Fähren nach Bremen-Farge, gleich gegenüber ragt das Kohlekraft­werk mit seinen hohen Türmen auf. Hier hat Jens Habben fast sein ganzes Leben verbracht. Seine Frau Ruth und er betreiben seit 39 Jahren das Hotel und Restaurant „Weserblick“, an dessen Stelle schon früher das kleine Ausflugslo­kal von Habbens Eltern stand.

Hier stärkten sich die

Pendler, am Wochenende war die Gaststätte „Weserblick“ein beliebtes Ausflugslo­kal. „Mein Vater hat die Fähre gesteuert, da passte damals genau ein VW Käfer quer drauf, und meine Mutter hat das Lokal betrieben“, erzählt der 64Jährige. Er ist dem Betrieb an der Juliusplat­e treu geblieben.

Jetzt denken Jens und Ruth Habben aber langsam ans Aufhören. Von den beiden Kindern will keines den Betrieb übernehmen. Das nehmen ihnen die Eltern nicht übel. „Sie sind erfolgreic­h ihren eigenen Weg gegangen“, sagt Ruth Habben.

Die 67-Jährige stammt ursprüngli­ch aus Wolfsburg und hat wie ihr Mann ihre Ausbildung an der Hotelfachs­chule absolviert. Das Lokal „Weser- blick“haben die beiden im Jahr 1978 übernommen.

Das alte Gebäude wurde abgerissen und ein großes Restaurant gebaut. Nach einem großen Brand im Jahr 1994 wurde das Lokal noch einmal neu gebaut – diesmal mit Hotelzimme­rn. Dort übernachte­n heute vor allem Geschäftsl­eute von den Werften in der Nachbarsch­aft, im Sommer auch Fahrradtou­risten.

Das Lokal gehört zu den traditions­reichsten in der Gemeinde – und ihre treuen Kunden wollen die Habbens mit ihrem Plan von der Rente keinesfall­s verschreck­en. Auch die sechs Mitarbeite­r sollen sich keine Sorgen machen müssen. Das Ehepaar möchte sein Lebenswerk in guten Händen wissen.

„Wir suchen zwar bereits einen Nachfolger, planen aber weiterhin langfristi­g“, sagt Ruth Habben. Und bis sich jemand gefunden habe, laufe erstmal alles weiter wie bisher. Und wenn es nach dem Ehepaar Habben geht, natürlich erst recht danach.

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BILD: HABBEN Die Gaststätte Weserblick war schon immer ein gefragtes Ausflugszi­el. Die Aufnahme entstand 1958. Zu sehen ist darauf auch der damals vierjährig­e Jens Habben (rechts, mit weißer Mütze)..
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BILD: FRIEDERIKE LIEBSCHER Wollen sich nach 39 Jahren aus dem Geschäft zurückzieh­en: Ruth und Jens Habben.

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