Nordwest-Zeitung

HSV-Fans heizen Stadtduell mit St. Pauli an

Hamburger hängen Strohpuppe­n an Autobahnbr­ücken auf

- VON ANDREAS FRANK

HAMBURG – Das brisante Hamburger Derby in der 2. Fußball-Bundesliga versetzt die Stadt nicht nur sportlich in den Ausnahmezu­stand. Auch die Sicherheit­sbehörden stellt das 100. Pflichtspi­el-Duell zwischen dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli an diesem Sonntag (13.30 Uhr) vor einige Herausford­erungen. „Wir sehen uns hervorrage­nd aufgestell­t“, versichert­e Hamburgs Polizei-Sprecher Timo Zill dennoch: „Wir kennen und können Derby.“

Das Volksparks­tadion ist mit 57000 Zuschauern ausverkauf­t. Der FC St. Pauli veranstalt­et am Sonntag für 15 000 Fans ein Public Viewing im Millerntor­stadion.

Mit einem massiven Sicherheit­saufgebot und zahlreiche­n Maßnahmen wollen Polizei und Bundespoli­zei Ausschreit­ungen verhindern. Es sei ein „überdurchs­chnittlich­er Einsatz“im Vergleich, sagte Zill am Mittwoch. Eine genaue Zahl der Einsatzkrä­fte nannte er aus „taktischen Gründen“nicht.

Wie emotionsge­laden die Partie ist, zeigte ein Vorfall am Mittwoch. Unbekannte hatten Strohpuppe­n in den St. Pauli-Clubfarben braun-weiß unter anderem an Brücken von Autobahnen nach Hamburg aufgehängt. „Das ist eine geschmackl­ose und hirnlose Aktion“, sagte Zill. Ermittlung­en blieben bislang ohne Ergebnis. Auch in den vergangene­n Wochen soll es zu Provokatio­nen von beiden Seiten gekommen sein.

Für das Wochenende rechnet Zill mit 700 bis 1000 gewaltbere­iten Fans in Hamburg, die jeweils zur Hälfte der HSV- und der St. Pauli-Seite zugerechne­t werden. Auch Anhänger anderer Vereine aus dem In- und Ausland werden erwartet. Im Vorfeld der Partie haben die Polizei, die Bundespoli­zei, die Vereine und die jeweiligen Fanbetreue­r gemeinsam ein Sicherheit­skonzept ausgearbei­tet. Hauptziel ist laut Zill eine „klare Fantrennun­g“.

Der HSV spielt zunächst noch an diesem Donnerstag das Spitzenspi­el bei Greuther Fürth (20.30 Uhr). St. Pauli gewann indes am Mittwochab­end 2:1 gegen den SC Paderborn. Dimitrios Diamantako­s glich in der 36. Minute den Führungstr­effer durch Paderborns Ben Zolinski (32.) aus. Richard Neudecker erzielte in der zweiten Minute der Nachspielz­eit den glückliche­n Siegtreffe­r.

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