Familienunternehmen
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Die Marien-Apotheke an der Marienstraße ist seit 50 Jahren ein echtes Familienunternehmen. Die heutigen Betreiberinnen, zwei Schwestern, haben sie gemeinsam von ihrem Onkel übernommen . . . . . . .
OLDENBURG ü Ein echtes Familienunternehmen – und das nicht nur, weil die Schwestern Karin Zweigle (55) und Anke Böhmen (57) die Marien-Apotheke an der Marienstraße gemeinsam von ihrem Onkel, Jörn Gebhardt, im Jahr 2008 endgültig übernommen haben. Auch die Atmosphäre in der Apotheke direkt neben dem Evangelischen Krankenhaus ist familiär geprägt. Das spürt man sofort, wenn man sie betritt und von einer Mitarbeiterin freundlich begrüßt wird.
Gutes Arbeitsklima
Das gute Arbeitsklima ist auch in einem Ordner dokumentiert, in dem neben einigen Schriften vor allem Bilder in Klarsichtfolien abgeheftet sind. Zu sehen sind darauf Motive aus dem Labor, in dem Arzneimittel zusammengestellt werden, aber vor allem auch Bilder von gemeinsamen Feiern, Ausflügen, Kohl-, Spargel- oder Bootstouren mit den Angestellten.
Begonnen hatte alles vor 50 Jahren, erinnert sich Jörn Gebhardt, dessen Vater Walter wiederum die Apotheke am Friedensplatz gehörte. 1968 eröffnete er die MarienApotheke in einem Neubau an der Ecke Marienstraße/Steinweg. Dort hatte bis dahin die nach einem Arzt benannte „Villa Dr. Hügel“gestanden – ein imposantes klassizistisches Gebäude, das um 1880 herum errichtet worden war.
Kein Wagnis
Die Eröffnung der Apotheke in dem Neubau war kein wirtschaftliches Wagnis, erzählt Gründer Gebhardt weiter. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Peter-Friedrich-Ludwig-Hospital, zum Evangelischen Krankenhaus und nicht weit entfernt vom Pius-Hospital lief ihm die Kundschaft quasi direkt ins Haus, in dem ja auch Ärzte ihre Praxen eröffnet hatten, die ihren Patienten Medikamente verschrieben. Seine beiden Nichten, die damals noch Pottebaum hießen, spielten als Kinder in seiner Apotheke und füllten zum Spaß Gesundheitstees ab.
Die wirtschaftlichen Bedingungen haben sich durch die Konkurrenz der Internet-Apotheken grundlegend verändert. Und doch haben Anke Böhmen und Karin Zweigle, die seit 1994 in der Apotheke arbeitet, es geschafft, der Konkurrenz zu trotzen. Ihre Apotheke hat sich spezialisiert. „Geriatrie, Homöopathie, Schüssler-Salze, Medikationsanalyse (Arzneimittelsicherheit), das Anmessen von Kompressionsstrümpfen oder der Verleih von MedelaMilchpumpen“, zählt Anke Böhmen einige Bestandteile ihres Angebots auf. „Die Kunden wissen auch sehr zu schätzen, dass wir auch nachts oder an Sonn- und Feiertagen den Notdienst besetzen, wenn wir dran sind“, erzählt die 57-Jährige weiter. Das gehöre einfach mit dazu und hebe sie sowie die anderen Oldenburger Apotheken vom Internet ab. Für Kunden gibt es vom 15. bis 20. Oktober ein kleines Programm.
Gründer Jörn Gebhardt hatte seine Marien-Apotheke zum 1. Januar 2000 zunächst an seine Nichten verpachtet. Die beiden Frauen haben an der Cäcilienschule Abitur gemacht und in Hannover beziehungsweise Hamburg Pharmazie studiert. In ihre Heimatstadt sind sie gern zurückgekehrt, leben mit ihren Familien hier und haben drei beziehungsweise zwei Kinder. „Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für die Apotheke ist nicht in Sicht – auch nicht unter den Schwiegerkindern“, sagt Anke Böhmen augenzwinkernd. Vielleicht findet sich woanders ein Nachfolger – aber das ist ja ohnehin noch einige Jahre hin. Die Apotheke, zu der seit 2004 auch die Sonnen-Apotheke an der Eichenstraße gehört, ist für die meisten der 20 Angestellten wie eine zweite Familie, hören die Schwestern immer wieder. Das Jubiläum wird mit ihnen, Freunden und Geschäftspartnern in kleinem Rahmen gefeiert – familiär.