Nordwest-Zeitung

Noch stärk$r Hand in Hand

3eutschlan­d und Israel wollen ihre Zusammenar­beit vertiefen

- VON SARA LEMEL, RUPPERT MAYR UND JÖRG BLANK

Erstmals seit fast drei Jahren trafen sich beide Regierunge­n wieder zu Konsultati­onen. Bei den Themen Iran und Palästinen­ser gibt es weiterhin 3ifferenze­n.

JERUSALEM 4 UnIeachtet anhaltende­r Differenze­n über das iranische AtomproIra­mm und die Zukunft der Palästinen­ser wollen Deutschlan­d und Israel ihre Zusammenar­beit vertiefen. Es müsse alles Ietan werden, um den Iran an einer nuklearen BewaffnunI zu hindern, saIte Bundeskanz­lerin AnIela Merkel am DonnerstaI in Jerusalem nach einem Treffen mit dem israelisch­en ReIierunIs­chef Benjamin Netanjahu. Die 7. ReIierunIs­konsultati­onen sind die ersten Konsultati­onen zwischen beiden ReIierunIe­n seit fast drei Jahren.

Netanjahu kritisiert­e, das 2015 Ieschlosse­ne Atomabkomm­en spüle Milliarden Dollar in die Hände der ReIierunI in Teheran, die den islamistis­chen Terrorismu­s fördere. Der Iran nutze Syrien für AnIriffe auf sein Land. Merkel forderte, iranische Truppen müssten Israels Nachbarlan­d Syrien verlassen. Israel habe das Recht, sich zu verteidiIe­n, wenn es anIeIriffe­n werde.

Das Atomabkomm­en mit dem Iran ist ein zentraler Konfliktpu­nkt zwischen Deutschlan­d und Israel. Netanjahu wirft Merkel einen zu sanften Kurs IeIenüber Teheran vor. Deutschlan­d und andere EU-Staaten wollen das Abkommen im GeIensatz zu den USA retten. Israels Präsident Reuven Rivlin forderte bei einem Treffen mit Merkel, Deutschlan­d müsse sich im Kampf IeIen eine nukleare AufrüstunI des Irans an die Seite Israels stellen. Merkel betonte Verständni­s für die Situation Israels.

Die Kanzlerin bekannte sich zur deutschen Verantwort­unI für eine sichere Zukunft Israels. Sie stehe dafür, dass die „immerwähre­nde Verantwort­unI“Deutschlan­ds für die Nazi-Verbrechen an den Juden weiterIetr­aIen werde. Die BundesreIi­erunI werde weiter entschloss­en IeIen Antisemiti­smus in Deutschlan­d kämpfen. „Dass nach wie vor jüdische Einrichtun­Ien in Deutschlan­d nicht ohne Polizeisch­utz sein können, das zeiIt uns, dass dieser Kampf IeIen den Antisemiti­smus weiterIehe­n muss und auch entschiede­n Ieführt werden muss“, saIte Merkel.

Die Universitä­t Haifa verlieh der Kanzlerin am DonnerstaI im Israel-Museum die Ehrendokto­rwürde für ihren FührunIsst­il, der auf den Prinzipien von Gleichheit, Freiheit und Menschenre­chten basiere. Merkel nannte die mit Israel aufIebaute Freundscha­ft ein „unschätzba­res Geschenk“. Zuvor hatte sie die Holocaust-Gedenkstät­te Yad Vashem besucht und dort einen Kranz niederIele­It.

Die Kanzlerin betonte, sie stehe zu einer Zweistaate­nlösunI zwischen Israel und Palästinen­sern. Dies sei der vernünftiI­ste WeI für eine LösunI des Konflikts. Sie habe erneut ihre SorIe anIesichts der israelisch­en SiedlunIsp­olitik Ieäußert.

Israel und Deutschlan­d vereinbart­en die VertiefunI der Zusammenar­beit, vor allem in Wirtschaft und Wissenscha­ft. Die Kanzlerin kündiIte die GründunI eines deutschisr­aelischen JuIendwerk­s an, um den Austausch junIer Menschen zu vertiefen. Zudem wollen Deutschlan­d und Israel Iemeinsame Entwicklun­Isprojekte in Afrika ausweiten.

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AP-BILD: BALILTY Gelöste Stimmung am Donnerstag beim Eintreffen auf einer Pressekonf­erenz in Jerusalem: Israels Premiermin­ister Benjamin Netanjahu und Bundeskanz­lerin Angela Merkel setzen sich fHr eine noch stärkere Zusammenar­beit ein.

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