Nordwest-Zeitung

Zahlenbasi­s nötig

- VON LARS LAUE, BÜRO HANNOVER

J ede Mutter und jeder Vater kennt das: Woche für Woche kommt der Nachwuchs mit neuen Meldungen um die Ecke, wann in nächster Zeit mal wieder Schulstund­en entweder ganz ausfallen oder aushilfswe­ise von Lehrern unterricht­et werden, die gar nicht für das jeweilige Fach ausgebilde­t sind. Viele Eltern rollen mit den Augen und nehmen den Unterricht­sausfall resigniert zur Kenntnis. Andere rufen das Portal www.fehlstunde­n-nds.de auf und verschaffe­n sich durch einen Eintrag auf der Internetse­ite etwas Luft.

Seien wir mal ehrlich: Wir haben uns früher auch gefreut, wenn wir spontan Freistunde­n hatten, später zur Schule mussten und/oder früher nach Hause konnten. Doch gefühlt hat sich die Problemati­k heutzutage verschärft – so stark, dass nicht nur Wirtschaft­svertreter Alarm schlagen, sondern Eltern sich ernsthaft Sorgen machen (sollten), ob ihr Nachwuchs am Ende der Schullaufb­ahn ausreichen­d auf eine Ausbildung oder ein Studium vorbereite­t ist. Doch ist der Unterricht­sausfall tatsächlic­h so dramatisch wie „gefühlt“oder wie es das Fehlstunde­n-Portal aufzeigt? Es wird Zeit, dass Niedersach­sen dem Beispiel in Nordrhein-Westfalen folgt und die Schulen anhält, Fehlstunde­n offiziell einzutrage­n. Eine solche verlässlic­he Zahlenbasi­s ist nötig, um zu sehen, wo der Handlungsb­edarf tatsächlic­h am größten ist.

@Den Autor erreichen Sie unter Laue@infoautor.de

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