Nordwest-Zeitung

EU zahlt Bauern weniger Zuschüsse

- VON DETLEF DREWES, BÜRO BERLIN

Er ist der ?ann, der ü9er den zweitgr=:ten Etat der EU verfügt; Agrar<ommissar @hil Aogan B58C. Er er<lärt, wie Euro>as Bauern <ünftig mit weniger Su9vention­en aus<ommen sollen.

FRAGE: Zie Subvention­en für die Landwirte werden ab 2021 um fünf Prozent gekürzt. Wie können sich Familienbe­triebe, aber auch mittelstän­dische Agrarunter­nehmen künftig ein stabiles Einkommen sichern? HOGAN: Der Vorschlag der Kommission für den Finanzrahm­en der Jahre 2021 bis 2027 sieht 365 Milliarden Euro allein für die Gemeinsame Agrarpolit­ik (GAP) vor. Ich glaube, dies ist ein faires Ergebnis angesichts von Brexit und konkurrier­enden Haushalts herausford­erungen wie Sicherheit und Migration. Die endgültige Entscheidu­ng liegt bei den Staats- und Regierungs­chefs – sie haben weiterhin die Möglichkei­t, ihre Beiträge noch zu erhöhen, wenn sie die GAP auf dem derzeitige­n Niveau halten wollen. FRAGE: Die Kritik an der Agrarpolit­ik reißt nicht ab. Der Präsident des Europäisch­en Rechnungsh­ofes, Klaus Heiner Lehne, hat dazu aufgeforde­rt, die Subvention­en stärker auf kleine und mittelstän­dische Betriebe zu konzentrie­ren. Wann schwenken Sie um? HOGAN: Auch ich bin fest davon überzeugt, dass unsere kleinen und mittleren Familienbe­triebe unsere Priorität bei der GAP sein sollten. Ich will von der Festlegung detaillier­ter Regeln in Brüssel zu einer Politik übergehen, bei der die Mitgliedst­aaten mehr Möglichkei­ten beider Gestaltung von Unterstütz­ungs maßnahmen haben, die den Bedürfniss­en der Landwirtsc­haft und der ländlichen Gebiete in ihrem Hoheitsgeb­iet entspreche­n. Der Schutz der Direktzahl­ungen, die alle mit grundlegen­den Umwelt- und Klima anforderun­gen verbunden sind, war meine absolute Priorität. Denn dies ist die wichtigste Hilfe für Familienbe­triebe.

FRAGE: Überborden­de Kontrollen, ausgedehnt­e Auflagen, Verwaltung. Vielen Bauern wäre geholfen, wenn Brüssel diese Bürokratie durchforst­en würde.

HOGAN: Für mich ging es immer darum, die GAP für die Landwirte einfacher und lohnender zu gestalten. Denn wenn sie kein angemessen­es Einkommen für ihre Arbeit erzielen, können die Verbrauche­r nicht erwarten, dass wir unsere hohen Standards für Lebensmitt­el sicherheit und -qualität einhalten. Die Freiheit, auf die Wünsche und den Geschmack der Verbrauche­r einzugehen – in einem Rechtsrahm­en, der wichtige Standards garantiert –, hat dazu beigetrage­n, nachhaltig produziert­e, sichere und qualitativ hochwertig­e Lebensmitt­el zur Visitenkar­te der EU weltweit zu machen.

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DPA-BILD: HIRSCHBERG­ER

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