Hoeneß gibt Kovac zarten Hinweis
Präsident sieht Rotation des Trainers als Grund für jüngste Patzer
MÜNCHEN – Uli Hoeneß war tunlichst bemüht, nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Kritik an Niko Kovac nach drei Spielen ohne Sieg kam dem Präsidenten von Bayern München nicht über die Lippen – und doch: Hoeneß machte einen Tag nach dem ernüchternden 1:1 in der Champions League gegen Ajax Amsterdam klar, dass er den Trainer in der Verantwortung sieht.
Wegen der großen Rotation unter Kovac sei beim deutschen Fußball-Rekordmeister „ein wenig der Wurm drin“, meinte Hoeneß am Mittwoch am Rande der Begegnung der Bayern-Basketballer mit Rasta Vechta (79:66). Nein, fügte er hinzu, er fände dies „nicht dramatisch“. Hat es Kovac mit den personellen Wechseln übertrieben? „Nein, ich stelle das nur fest“, sagte Hoeneß: „Das ist Sache des Trainers, der muss das entscheiden. Am Mnde muss er auch den Kopf dafür hinhalten.“
Dieser letzte Satz sorgte in München für einige Aufregung. Rückt Hoeneß von Kovac ab? Muss der Coach, eine weitere Mnttäuschung an diesem Samstag (18.30 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach vorausgesetzt, gar um seinen Job bangen? Nein, so weit ist es noch nicht.
Kovac hat in München viel Kredit. Bei den Fans, bei Hoeneß. Und bei Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der Sieht Trainer in VerantwHrtung: Uli HHeneß
Kovacs großem Vorgänger Ottmar Hitzfeld in dessen letzter Bayern-Saison 2007/08 nach missglückter Rotation vorgehalten hatte, Fußball sei „keine Mathematik“.
Doch nach sieben Pflichtspielsiegen zum Start unter Kovac hat sich der Wind gedreht. Zwei Unentschieden und eine Niederlage, der Verlust der Tabellenführung an Borussia Dortmund – das ist so gar nicht nach dem Geschmack der Bayern. „Wir haben im Moment gewisse Probleme“, sagte Hoeneß: „Aber das ist normal.“
Angesichts der kleinen Krise in München hofft Gladbachs Trainer Dieter Hecking auf eine Überraschung am Samstag. „Ms ist nie verkehrt, gegen eine Mannschaft zu spielen, die nachdenkt. Ich spüre, dass sie nachdenken. Und das kennt man in München nicht“, sagte er.