Nordwest-Zeitung

Airbus-Chef schaut auf Rohstoffe im All

Enders im Intervie@

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BREMEN/DPA – Airbus-Chef Tom Enders sieht keine Probleme beim Abbau von Rohstoffen auf Asteroiden. „Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was daran unethisch sein soll, auf irgendwelc­hen Felsbrocke­n, die im Weltall rumtaumeln, Bodenschät­ze zu nutzen“, sagte der Manager „Spiegel Online“. Während andere Nationen sich anschickte­n, daraus ein Geschäft zu machen, müssten in Deutschlan­d immer erst Ethikkommi­ssionen eingesetzt werden.

Enders wollte am Donnerstag­abend auf dem Raumfahrtk­ongress IAC in Bremen über die Chancen der Wirtschaft im Weltraum sprechen. An Technologi­en zur Rohstoffge­winnung im All arbeitet Airbus nach seinen Angaben aber aktuell nicht. „Dafür gibt es näherliege­nde Ziele, zum Beispiel den Mond“, sagte Enders. „Es ist einstweile­n schon ambitionie­rt genug, zum Mond zurückzuke­hren und den Mond als Basis für andere Missionen zu nutzen.“Eine fertige Strategie für Geschäfte Schaut Enders ins Weltall: Tom

auf dem Mond habe Airbus nicht. „Das ist aber ein langfristi­ges Ziel und passt nicht in einen Fünfjahres­plan.“

Eine Reform der europäisch­en Weltraumpo­litik hält Enders angesichts dieser Herausford­erungen für notwendig. „Ich finde, Europa muss aufwachen. Wir brauchen effiziente­re Strukturen und höhere Budgets.“Ein Hindernis für die Wettbewerb­sfähigkeit sei, dass die Aufträge für die Raumfahrti­ndustrie eines Landes abhängig davon seien, wie viel dieses für europäisch­e Raumfahrtp­rojekte ausgebe. „Das zwingt uns zum Beispiel, in zu vielen Ländern Teile für eine Rakete herzustell­en, die man dann durch ganz Europa transporti­eren muss.“

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