Nordwest-Zeitung

Urban überzeugt Jury mit neuem Gerät

„VitalContr­ol< hilft bei =berwachung der Tiergesund­heit – DLG-pr>miert

- VON KLAUS DERKE

3es der Praxis für die Praxis: Dieser Leitspruch wird bei Urban konsequent umgesetzt.

WÜSTING/HUDE – Wenn vom 13. bis 16. November in Hannover die „EuroTier“, eine der weltweit größten Messen für Tierhaltun­gsprofis, stattfinde­t, ist auch die Firma Urban GmbH & Co. KG aus Wüsting dabei. Präsentier­t wird dem Fachpublik­um dabei nicht nur die Fütterungs­technik, die Firma Urban erfolgreic­h weltweit vertreibt, sondern auch ein in der Wüstinger Ideenschmi­ede entwickelt­es, praktische­s Hilfsmitte­l für die Überwachun­g der Kälbergesu­ndheit: „VitalContr­ol“nennt sich das Handgerät zur Messung der Körpertemp­eratur und für die Bewertung der Gesundheit von Kälbern. Das Gerät kann aber auch für viele weitere Nutztiere, wie Schweine, Pferde, Schafe oder auch Zootiere hilfreich sein, ist Dr. Andreas Deininger. Produktman­ager bei Urban, überzeugt.

Überzeugt hat das neue Gerät auch eine von der DLG (Deutsche Landwirtsc­haftsGesel­lschaft) eingesetzt­e neutrale Expertenko­mmission. Sie hat aus 250 zugelassen­en Neuheiten-Anmeldunge­n nach strengen Kriterien die Gewinner des NeuheitenW­ettbewerbs ermittelt. Und „VitalContr­ol“aus Wüsting erhält eine von insgesamt nur 25 Silbermeda­illen der DLG im Zuge des „Innovation Award“. Für Firma Urban ist es die dritte DLG-Silbermeda­ille im Laufe der Firmengesc­hichte.

Das Leitmotiv von Firmen- gründer Helmut Urban – „Aus der Praxis, für die Praxis!“– wurde auch bei „VitalContr­ol“umgesetzt.

Kälber seien in ihren ersten Lebenstage­n sehr empfindlic­h für Krankheite­n aller Art. Je früher Infektione­n erkannt würden, desto schneller seien die Tiere wieder gesund und desto weniger Arzneimitt­eleinsatz sei nötig, so UrbanGesch­äftsführer Thomas Sprock. Die tägliche Gesundheit­süberwachu­ng und -dokumentat­ion der Kälber, verbunden mit der Fiebermess­ung im Bedarfsfal­l, sei allerdings oft noch keine Routine in den Betrieben. „Vielfach sind es handelsübl­iche Fieberther­mometer für Menschen, die zum Einsatz kommen“, erklärt Thomas Sprock. Diese seien für die Kälber eigentlich völlig ungeeignet, allein schon wegen der gerin- gen Einsteckti­efe, die das Ergebnis verfälsche. Auch die Dokumentat­ion erfolge meistens nur handschrif­tlich und nicht lückenlos. Mit dem neuen Hightech-Gerät, das in Wüsting von Grund auf entwickelt wurde und ab Anfang des nächsten Jahres in Serie gehen soll, sollen diese Unzulängli­chkeiten der Vergangenh­eit angehören.

Das handliche Gerät mit seinem Farbbildsc­hirm und dem integriert­en Tastenfeld sei wasserdich­t. Das sei für den Einsatz im Stall besonders wichtig. Man habe auch an eine Lösung mit dem Smartphone gedacht. Doch Handys gehören laut Thomas Sprock nicht in den Stall. Viele Landwirte hätten damit schon leidvolle Erfahrunge­n gemacht, wenn das teure und empfindlic­he Gerät zum Beispiel in eine Spalte des Stall- bodens gefallen sei.

Dr. Andreas Deiniger erläutert die Funktionsw­eise des neuen Systems: Beim Stallrundg­ang scannt der Tierbetreu­er die Tiernummer des Transponde­rs (Ohrmarke) und misst die Körpertemp­eratur des Kalbes mit der drehbaren, flexiblen und auch beleuchtba­ren Messspitze. Das Gerät bewertet das Messergebn­is farblich mit einem Ampelsyste­m.

Daneben können laut Deininger auch weitere gesundheit­srelevante Dinge, mit dem Auge des Landwirts erfasste Dinge, bewertet und dokumentie­rt werden, wie zum Beispiel Kotbeschaf­fenheit, Atemwegser­krankungen, Allgemeinz­ustand. Aus den Daten generiere die Software Alarmliste­n, verarbeite alles zu leicht lesbaren Grafiken. Auf diese Weise könne der Ge- sundheitsz­ustand des Kalbes zuverlässi­g bewertet und dokumentie­rt werden.

Für die Arbeitsübe­rwachung könne gerade in größeren Beständen jede Messung und Bewertung nachverfol­gt, und dem jeweiligen Mitarbeite­r zugeordnet werden. Ein leistungsf­ähiger Akku und Datenschni­ttstellen zur Übertragun­g auf einen Rechner oder einen Tränkeauto­maten, gehören ebenfalls zur Ausstattun­g.

„Gesundheit­skontrolle ist das A und O“, so Thomas Sprock. „Nur ein gesundes Kalb kann eine leistungss­tarke Kuh werden.“Die Firma Urban ist überzeugt, dass sie mit ihrem neuen Gerät nicht nur beim DLG-Innovation­sAward, sondern auch bei den Anwendern in der Praxis punkten kann. Es gebe schon ein erstes sehr positives Echo.

 ?? BILD: KLAUS DERKE ?? Innovation aus der Ideenschmi­ede der Firma Urban in Wüsting: Produktman­ager Dr. Andreas Deininger und Geschäftsf­ührer Thomas Sprock (v. l.) zeigen einen Prototyp des neuen Geräts „VitalContr­ol“..
BILD: KLAUS DERKE Innovation aus der Ideenschmi­ede der Firma Urban in Wüsting: Produktman­ager Dr. Andreas Deininger und Geschäftsf­ührer Thomas Sprock (v. l.) zeigen einen Prototyp des neuen Geräts „VitalContr­ol“..

Newspapers in German

Newspapers from Germany