DOKUMENTATION
Seit Kriegsende wird die Politik Luxemburgs von der Christlich-Sozialen Volkspartei (CSV) geprägt. Sie hat stets den Premierminister gestellt – bis auf zwei Ausnahmen: Von 1974 bis 1979 war das Amt in den Händen des Liberalen Gaston Thorn. Und 2013 bildete der Liberale Xavier Bettel mit Sozialdemokraten und Grünen die jetzige Regierung, die die CSV auf die Oppositionsbank schickte. Wenn man die CSV-Vorgängerin, die katholische Rechtspartei, mitberücksichtigt, ist die Partei seit 1926 fast ununterbrochen an der Macht.
Luxemburg wird traditionell von Koalitionen regiert. Auch die CSV als traditionell stärkste Partei hat niemals allein mit einer absoluten Mehrheit regieren können. Meist hat sie Koalitionen mit der Luxemburger Sozialistischen Arbeiterpartei (LSAP) vereinbart, aber auch zeitweise mit der liberalen Demokratischen Partei (DP).
Bei der Parlamentswahl 2013 hatte die CSV einen Verlust von 4,3 Prozentpunkten erlitten und war mit 23 der insgesamt 60 Sitze in der Abgeordnetenkammer stärkste Kraft geworden. LSAP (13 Sitze), DP (13) und Grüne (6) erreichten jedoch mit insgesamt 32 Sitzen eine eindeutige Mehrheit im Parlament. Außerdem sind in der scheidenden Kammer die rechtskonservative Alternative Demokratische Reformpartei (ADR) mit 3 und die Linke mit 2 Sitzen vertreten. Die Abgeordneten der Kammer werden für fünf Jahre gewählt.