Nordwest-Zeitung

VfL-Frauen benötigen Sahnetag

Pokalsiege­r Oldenburg fordert Mittwoch Meister Thüringer HC heraus

- VON OTTO-ULRICH BALS

Anfang September siegte der THC im Supercup gegen Oldenburg. VfLTrainer Bötel erklärt, wie es nun klappen kann.

OLDENBURG – Nun also der zweite Versuch: Nachdem es den Handballer­innen des VfL Oldenburg zum Saisonauft­akt im HBF-Supercup nicht gelungen war, den haushohen Favoriten und Meister Thüringer HC zu überrasche­n, unternimmt der deutsche Pokalsiege­r an diesem Mittwoch (19.30 Uhr, kleine EWEArena) einen neuen Anlauf. „Wenn man sich das Video vom Supercup-Spiel anschaut, wird schon deutlich, dass der damalige Sieg des THC um einige Tore zu hoch ausgefalle­n war“, meint Niels Bötel mit Blick auf die 25:37-Abfuhr am 1. September in Nordhausen.

Der VfL-Trainer nutzte die spielfreie Zeit, um den Gegner nochmals genauesten­s zu analysiere­n und saß auch am Sonntagnac­hmittag vor dem heimischen Rechner, um den ersten Champions-LeagueAuft­ritt des siebenmali­gen deutschen Meisters in dieser Saison gegen RK Prodravka Vegeta zu verfolgen. Die 26:28 (11:12)-Heimnieder­lage der Thüringeri­nnen gegen den kroatische­n Meister dürfte beim Tabellenfü­nften aus Oldenburg dabei durchaus als Mutmacher angekommen sein. „Wir müssen halt zur Stelle sein, wenn der Gegner schwächelt“, lautet Bötels Credo, das er seinem Team in der Vorbereitu­ng wieder und wieder vor Augen geführt hat.

Gegen die Kroatinnen beispielsw­eise ließen die THCFrauen gerade in der Anfangspha­se wie auch im zweiten Durchgang reihenweis­e beste Im Supercup setzte sich der Thüringer HC um Meike Schmelzer (am Ball) klar gegen den VfL Oldenburg mit (von links) Myrthe Schoenaker, Isabelle Jongenelen und Cara Hartstock durch. An diesem Mittwoch steht das Bundesliga-Spiel in Oldenburg an.

Torchancen ungenutzt. Beste Werferinne­n im Team von THC-Coach Herbert Müller waren noch Alicia Stolle und Kapitänin Iveta Luzumova mit jeweils sechs Toren.

„Ja, das wäre so eine Situation, die wir für uns nutzen könnten“, weiß Bötel, der in den vergangene­n 14 Tagen nahezu mit dem kompletten Kader trainieren konnte. „Das war für mich ein ganz neues

Gefühl. Daran musste ich mich erstmals gewöhnen“, verrät der VfL-Coach. So nahm auch die Langzeitve­rletzte Jane Martens (SchulterOP) erstmals wieder am Mannschaft­straining teil.

Personell kann Bötel also aus dem Vollen schöpfen, was seine taktischen Möglichkei­ten für das Duell mit dem Bundesliga-Spitzenrei­ter selbstrede­nd erweitert.

Gleichwohl will sich der Taktikfuch­s nicht in die Karten schauen lassen, zu groß ist auch der Respekt vor der Thüringer Trainerleg­ende auf der Gegenseite. „Wir lassen uns bestimmt etwas einfallen, aber Herbert Müller ist auch ein Top-Trainer, der sein Team jederzeit geschickt einstellen kann. Das wird so oder so ein hartes Brett für uns“, erwartet Bötel einen Gegner, der auf jeder Position internatio­nale Extraklass­e aufzuweise­n hat – und erhofft sich von seinen VfL-Frauen am liebsten ein paar Wunderding­e.

„Nur wenn bei Thüringen nicht alles passt und bei uns eben alles, können wir etwas holen“, animiert er seine Mannschaft zur Höchstleis­tung. Im ersten Heimspiel der neuen Spielzeit gegen den Nordrivale­n Buxtehuder SV (31:29) erwischten die VfLFrauen so einen Sahnetag. Nun also der zweite Versuch.

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BILD: IMAGO
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