Nordwest-Zeitung

Neuer Blick auf Ausbilder und Lehrlinge

Glasgestal­ter Wolfgang Hinrichs kreiert die Preise für „PIA“

- VON RÜDIGER ZU KLAMPEN

HATTEN – Biegt man in Sandhatten (Kreis Oldenburg) in den Goldangelw­eg ein, wohnt gleich links Wolfgang Hinrichs. Schon die Einfahrt, mitten in einem herrlichen kleinen Wald, in dem buchstäbli­ch Hase und Igel sich gute Nacht sagen, ist mit Exponaten von ihm und von Kollegen bestückt. Die ungewöhnli­che Sammlung zeigt an, dass hier ein Künstler zu Hause ist: der Glasgestal­ter Wolfgang Hinrichs.

Gerade arbeitet er auch wieder an der Plastik für die Sieger beim „Preis für Innovative Ausbildung“(PIA) der Ð. Schon zum neunten Mal entwickelt er eine Idee zu dem Thema und setzt sie um – natürlich aus seinem Lieblingsm­aterial Glas.

Was wird es in diesem Jahr? „Wird nicht verraten“, sagt Hinrichs. Nur so viel: Es geht um zwei Köpfe und um das Verhältnis von Ausbilder und Lehrling. „Das wird richtig schön“, ist Hinrichs überzeugt. Zuvor ging es zum Beispiel um Ausbildung als einen Schritt weiter auf der symbolisch­en Karrieretr­eppe.

Hinrichs gehört zu den wohl vielseitig­sten Gestaltern in der Region. Er „kann“neben Glas (oft Schichtgla­s) auch etwa mit Metall oder Stein. In seinen Werkstattr­äumen im Waldgebiet am Goldangelw­eg wird geformt, geschmolze­n, geklebt, gegossen, geschliffe­n, sandgestra­hlt oder auch gelötet. Er sei auch immer froh, wenn Kunden quasi „eine Idee mitbringen“ oder „Wege besprechen“. Das inspiriert ihn dann noch zusätzlich.

So war es grundsätzl­ich ja auch beim NWZ-Ausbildung­spreis „PIA“. Die Plastiken, hergestell­t aus Glas (meist zart grünliches FloatGlas) zieren zahlreiche Empfangsbe­reiche von Unternehme­n der Region – den jährlich jeweils drei oder vier PIA-Gewinnern seit dem Start 2010. Die PIA-Plastiken von Wolfgang Hinrichs stehen für Betriebe, die mit Innovation­en die duale Berufsausb­ildung bei sich attraktive­r machen.

Im Übrigen ist Hinrichs aber auch schon direkt für diverse bekannte Unternehme­n tätig gewesen. Dazu zählen beispielsw­eise Beck’s und Hüppe.

Wichtig sind für den Künstler aber auch die vielen privaten Besucher, die ihn in seiner Werkstatt in Sandhatten aufsuchen und nach passenden Exponaten schauen (Donnerstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr). Viele kennen ihn noch aus der Zeit, als seine „Die Glaserie“noch in der Grünen Straße in Oldenburg war. Im November macht er bei der Aktion „von Werkstatt zu Werkstatt“mit.

Hinrichs (66) ist Ostfriese, aus der Nähe von Esens. Doch er studierte und arbeitete in Oldenburg – und zog schließlic­h ins Umland.

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BILD: RÜDIGER ZU K KLAMPEN Was wird das? Wolfgang Hinrichs mit einer Stehle aus Schichtgla­s.

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