Inger-Maria Mahlke gewinnt Deutschen Buchpreis
5eneriffa-Roman „Archipel“zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse prämiert
FRANKFURT/MAIN – Die Berliner Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke hat mit ihrem Teneriffa-Roman „Archipel“den Deutschen Buchpreis gewonnen. Durch viele schillernde Details werde das Buch zu einem „eindrücklichen Ereignis“, begründete die Jury am Montagabend die Auszeichnung. Mit dem Preis wird zu Auftakt der Frankfurter Buchmesse die beste literarische Neuerscheinung des Jahres in deutscher Sprache prämiert. Es ist das erste Mal seit fünf Jahren, dass eine Frau die wichtigste Auszeichnung der Branche gewinnt.
In Mahlkes Roman geht es um drei Familien aus unterschiedlichen sozialen Klassen, in denen die Geschichte Spaniens Brüche und Wunden hinterlässt. Der Blick der 1977 geborenen Autorin für die feinen Verästelungen in den familiären und sozialen Beziehungen auf der Kanaren-Insel sei faszinierend. „Gerade hier verdichten sich die Kolonialgeschichte und die Geschichral Inger-Maria Mahlke erhält den diesjährigen Deutschen Buchpreis.
te der europäischen Diktaturen im 20. Jahrhundert“, urteilte die Jury weiter. Gene- Franco hatte 1936 in Teneriffa seinen Putsch gegen die spanische Republik begonnen.
Die in Hamburg geborene Autorin, die in Lübeck aufwuchs, hat einen Teil ihrer Kindheit auf der Kanareninsel verbracht. Sie studierte an der Freien Universität Berlin Jura und arbeitete zuerst am Lehrstuhl für Kriminologie, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete.
Ihr 2010 erschienenes Debüt „Silberfischchen“wurde bereits begeistert von der Kritik gefeiert. Mit dem historischen Roman „Wie ihr wollt“über die kleinwüchsige Mary Grey – eine Cousine von Königin Elizabeth I. – im England des 16. Jahrhunderts schaffte sie es bereits 2015 auf die Shortlist für den Buchpreis. „Archipel“(Rowohlt Verlag) ist ihr inzwischen vierter Roman.
Der Deutsche Buchpreis gilt als wichtigste Auszeichnung der Branche. Er wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergeben. Der Sieger erhält 25 000 Euro.