Nordwest-Zeitung

Lang Nacht d r kr ativ n Köpf

Grafiker, Texter und andere spenden Arbeitskra­ft für gemeinnütz­ige Organisati­onen

- (ON PATRICK BUCK

Am Ende sollen zum Beispiel neue Webseiten oder Logos stehen. Die

stellt Räume für die Aktion zur Verfügung.

OLDENBURG – Garum ausgerechn­et nachts gearbeitet werden muss? So genau weiß das selbst der Initiator der ersten Oldenburge­r Nachtschic­ht, Gerd Jaruschews­ki, nicht. Das Konzept ist übernommen, es stammt aus den Niederland­en, kam über Berlin nach Deutschlan­d und bekommt in Oldenburg am Freitag, 19. Oktober, die erste Chance in Niedersach­sen.

Hinter der Nachtschic­ht steht eine Aktion von kreativen Köpfen, die acht Stunden lang ihre Arbeitskra­ft an Vereine und gemeinnütz­ige Organisati­onen spenden. Aus elf Bewerbunge­n, die eingereich­t worden waren, hatte eine Jury vor einigen Wochen vier Gruppen ausgewählt, die nun Unterstütz­ung erhalten: die Selbsthilf­eorganisat­ion Autismus-Eltern, den Boumdoudou­m-Fördervere­in, den Ernährungs­rat Oldenburg und die Männer-Wohnhilfe.

„Dass wir beim ersten Mal gleich vier Gruppen zusammenbe­kommen haben, ist schon eine tolle Sache“, sagt Jaruschews­ki. Denn für jeden Bereich sind auch vier bis fünf Teammitgli­eder vorgesehen, die entspreche­nd der Aufgabenst­ellung die passenden Kompetenze­n mitbringen.

Beispiel: Der Boumdoudou­m-Fördervere­in, der unter anderem eine Dorfschule in Burkina Faso unterstütz­t, benötigt eine neue Internetse­ite. „Dafür haben wir dann die entspreche­nden Spezialist­en im Team“, so Jaruschews­ki. Für andere Bereiche sind Texter oder Grafiker im Einsatz. Das Aufgabensp­ektrum geht bis hin zur Erneuerung der Strategie der betreuten Organisati­on.

Das sind teilweise Aufgaben, die natürlich nicht in einer Nacht zu schaffen sind. „Aber jedes Team wird auf jeden Fall mindestens eine Aufgabe fertigstel­len“, verspricht Jaruschews­ki. Für weiteres können zumindest Grundlagen gelegt werden, auf denen die Hilfesuche­nden im Nachgang aufbauen können.

Damit das funktionie­rt, wurde bereits im Vorfeld viel Arbeit in die Aktion gesteckt. So ging es zum Beispiel darum, innerhalb des Kreativnet­zwerks „cre8oldenb­urg“die passenden Fachkräfte für die zu lösenden Probleme zu finden. Das hat sehr gut funktionie­rt, sogar Ersatzpers­onen für eventuelle Krankheits­fälle stehen bereit. Jede Organisati­on bekam dann einen Paten an die Hand, um die vorbereite­nden Gespräche zu führen. Zudem wurde für jede Arbeitsgru­ppe ein Team-Kapitän bestimmt, der die Arbeit in die richtigen Bahnen lenkt.

Auch außerhalb des Kreativnet­zwerks traf Jaruschews­ki für seine Idee auf offene Ohren. So konnte er die Wirtschaft­sförderung der Stadt sowie das niedersäch­sische Wirtschaft­sministeri­um als Kooperatio­nspartner gewinne. Zudem stellt die Ð für die Nachtschic­ht die Räume, die nötige Technik und Getränke zur Verfügung. „Inzwischen haben wir auch einen Caterer, der uns kostenlos mit Essen versorgt.“

Es ist also alles bereit, dass am Samstag um 2 Uhr in der Früh die Ergebnisse einer langen Nachtschic­ht präsentier­t werden können. Vielleicht greift dann ja das Klischee, dass Kreative nachts erst richtig zur Höchstform finden.

@ Weitere Infos finden Sie unter www.nachtschic­ht-oldenburg.de

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