Lang Nacht d r kr ativ n Köpf
Grafiker, Texter und andere spenden Arbeitskraft für gemeinnützige Organisationen
Am Ende sollen zum Beispiel neue Webseiten oder Logos stehen. Die
stellt Räume für die Aktion zur Verfügung.
OLDENBURG – Garum ausgerechnet nachts gearbeitet werden muss? So genau weiß das selbst der Initiator der ersten Oldenburger Nachtschicht, Gerd Jaruschewski, nicht. Das Konzept ist übernommen, es stammt aus den Niederlanden, kam über Berlin nach Deutschland und bekommt in Oldenburg am Freitag, 19. Oktober, die erste Chance in Niedersachsen.
Hinter der Nachtschicht steht eine Aktion von kreativen Köpfen, die acht Stunden lang ihre Arbeitskraft an Vereine und gemeinnützige Organisationen spenden. Aus elf Bewerbungen, die eingereicht worden waren, hatte eine Jury vor einigen Wochen vier Gruppen ausgewählt, die nun Unterstützung erhalten: die Selbsthilfeorganisation Autismus-Eltern, den Boumdoudoum-Förderverein, den Ernährungsrat Oldenburg und die Männer-Wohnhilfe.
„Dass wir beim ersten Mal gleich vier Gruppen zusammenbekommen haben, ist schon eine tolle Sache“, sagt Jaruschewski. Denn für jeden Bereich sind auch vier bis fünf Teammitglieder vorgesehen, die entsprechend der Aufgabenstellung die passenden Kompetenzen mitbringen.
Beispiel: Der Boumdoudoum-Förderverein, der unter anderem eine Dorfschule in Burkina Faso unterstützt, benötigt eine neue Internetseite. „Dafür haben wir dann die entsprechenden Spezialisten im Team“, so Jaruschewski. Für andere Bereiche sind Texter oder Grafiker im Einsatz. Das Aufgabenspektrum geht bis hin zur Erneuerung der Strategie der betreuten Organisation.
Das sind teilweise Aufgaben, die natürlich nicht in einer Nacht zu schaffen sind. „Aber jedes Team wird auf jeden Fall mindestens eine Aufgabe fertigstellen“, verspricht Jaruschewski. Für weiteres können zumindest Grundlagen gelegt werden, auf denen die Hilfesuchenden im Nachgang aufbauen können.
Damit das funktioniert, wurde bereits im Vorfeld viel Arbeit in die Aktion gesteckt. So ging es zum Beispiel darum, innerhalb des Kreativnetzwerks „cre8oldenburg“die passenden Fachkräfte für die zu lösenden Probleme zu finden. Das hat sehr gut funktioniert, sogar Ersatzpersonen für eventuelle Krankheitsfälle stehen bereit. Jede Organisation bekam dann einen Paten an die Hand, um die vorbereitenden Gespräche zu führen. Zudem wurde für jede Arbeitsgruppe ein Team-Kapitän bestimmt, der die Arbeit in die richtigen Bahnen lenkt.
Auch außerhalb des Kreativnetzwerks traf Jaruschewski für seine Idee auf offene Ohren. So konnte er die Wirtschaftsförderung der Stadt sowie das niedersächsische Wirtschaftsministerium als Kooperationspartner gewinne. Zudem stellt die Ð für die Nachtschicht die Räume, die nötige Technik und Getränke zur Verfügung. „Inzwischen haben wir auch einen Caterer, der uns kostenlos mit Essen versorgt.“
Es ist also alles bereit, dass am Samstag um 2 Uhr in der Früh die Ergebnisse einer langen Nachtschicht präsentiert werden können. Vielleicht greift dann ja das Klischee, dass Kreative nachts erst richtig zur Höchstform finden.
@ Weitere Infos finden Sie unter www.nachtschicht-oldenburg.de