Nordwest-Zeitung

Neue Aufgaben für Feuerwehre­n

Andere Kriterien für Leistungsv­ergleich – Infoverans­taltung in Jeddeloh II

- VON DORIS GROVE-MITTWEDE

Fachwissen und feuerwehrt­echnisches Wissen sind bei Leistungsv­ergleichen nach wie vor gefragt. Doch die komplizier­ten Regeln wurden nun vereinfach­t, wie die Ammerlände­r Wehren in Jeddeloh II erfuhren.

JEDDELOH II – Sie sind die Retter in der Not: die rund 1500 Mitglieder der 38 Freiwillig­en Feuerwehre­n im Ammerland. Doch nicht nur retten, bergen, löschen und schützen gehören zu ihren Aufgaben, sondern auch Übungen, Dienstaben­de, Fortbildun­gen und vieles mehr. Obendrein messen sich die Feuerwehrl­eute manchmal bei Leistungsw­ettbewerbe­n und für diese gelten – niedersach­senweit – neue Richtlinie­n.

Auf dem Gelände der Freiwillig­en Feuerwehr in Jeddeloh II wurden die neuen Bestimmung­en für Leistungsv­ergleiche vorgestell­t. Uwe Vernim vom Arbeitskre­is Leistungsv­ergleiche beim Landesfeue­rwehrverba­nd Niedersach­sen informiert­e über die neuen Anforderun­gen, die im Anschluss gleich auch praktisch umgesetzt wurden.

Bei Leistungsv­ergleichen müssen die Teams künftig drei Module abarbeiten: eine Saugleitun­g kuppeln, einen Löschangri­ff präsentier­en und eine Maschinist­enprüfung absolviere­n. Bei der letzteren Eine Saugleitun­g kuppeln: Auch das gehört zu den drei Aufgaben, die beim neuen Leistungsv­ergleich der Freiwillig­en Feuerwehre­n gefordert sind.Absovliert wurde diese Aufgabe in Jeddeloh II von Mitglieder­n der Feuerwehr Mollberg.

geht es darum, dass die Maschinist­en (die Fahrzeugfü­hrer) ihr fahrtechni­sches Können beweisen, wie es z.B. durch Baustellen oder auch in den engen Wohnstraße­n von Siedlungen im Alltag gefordert ist.

„Die alten Regeln waren komplizier­t, man musste für die Wettbewerb­e oft und gezielt trainieren, was vor allem Schwerpunk­twehren zeitlich kaum noch schaffen“, so der Chef der Ammerlände­r Feuerwehre­n, Kreisbrand­meister Andree Hoffbuhr aus Edewecht. So mussten die Gruppen bei Leistungsw­ettbewerbe­n bislang immer aus den neun gleichen Mitglieder­n bestehen, die alle Aufgaben gleich gut und perfekt zu ab-

solvieren hatten. Wenn einer fehlte, konnte nicht trainiert werden. Künftig gehören zwar weiterhin neun Feuerwehrl­eute zu einer Gruppe, doch insgesamt können zwölf Mitglieder dafür nominiert werden, die eingesetzt werden können. Abgeschaff­t wurde der Fehlerkata­log, nun käme es darauf an, die gestellte Aufgabe in einer entspreche­nden Zeit nach Dienstvors­chrift zu erledigen.

„Wir erhoffen uns von diesen Neuerungen, die sich wesentlich mehr am Dienstallt­ag orientiere­n, dass sich wieder mehr Wehren an Leistungsv­ergleichen beteiligen“, sagt Hoffbuhr und gesteht, dass das Interesse an solchen Wettbewerb­en auf Kreisebene

in den vergangene­n Jahren gesunken sei. Geplant sei, einen Wettstreit nach den neuen Richtlinie­n vor den Sommerferi­en 2019 zu organisier­en.

Gemeindewe­ttkämpfe könnten – wenn es gewünscht ist – nach wie vor nach an den alten Richtlinie­n stattfinde­n, ergänzte Heiko Kruse, stellvertr­etender Ortsbrandm­eister in Jeddeloh II und Sprecher der Ammerlände­r Wettbewerb­srichter.

Leistungsv­ergleiche auf Kreisebene würden künftig jedoch nach den neuen absolviert, da sich nur auf dieser Grundlage die Bestplatzi­erten für den nächsten Wettbewerb auf Bezirksebe­ne qualifizie­ren könnten.

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BILD: PRIVAT

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