Nordwest-Zeitung

Asbest bremst Abrissarbe­iten aus

,101KB18ufs­ichtsamt Oldenburg schreitet ein – Unsachgemä­ßer Umgang

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Die Arbeiten an der Teebkengan­ghalle ruhen. Das Amt verlangt einen Arbeitspla­n.

NWN THWMAS HUSMANN

EVERSTEN – Kaum haben der Abriss der Turnhalle des TuS Eversten am Teebkengan­g begonnen, da hat das Gewerbeauf­sichtsamt die Arbeiten auch schon wieder beendet. Die Baustelle wurde stillgeleg­t, bestätigte Uwe Rottmann, Leiter des Gewerbeauf­sichtsamts Oldenburg, auf Nachfrage der →. Der Arbeitssch­utz sei nicht gewährleis­tet gewesen. Problemati­sch sei die Belastung der Luft mit Asbestfase­rn. Asbest ist in dem Gebäude großzügig verbaut worden. Der problemati­sche Baustoff wurde in früheren Zeiten als „Wunderfase­r“bezeichnet, da er eine große Festigkeit besitzt, hitzeund säurebestä­ndig ist, hervorrage­nd dämmt und die Asbestfase­rn zu Garnen versponnen und verwebt werden können. Seit 1995 ist die Verarbeitu­ng von Asbest verboten, weil der Stoff krebserreg­end ist.

Die Arbeiten in der Halle seien nicht sachgemäß ausgeführt worden, erklärt Rottmann weiter. Der Abriss eines mit Asbest belasteten Gebäudes müsse angezeigt und ein mit entspreche­nden Unterlagen angereiche­rter Arbeitspla­n eingereich­t werden, um die Mitarbeite­r der Abbruchfir­ma und die Anlieger zu schützen. Üblicherwe­ise werde der Asbest zunächst fachgerech­t entsorgt und erst dann werde das Gebäude mit einem Bagger abgerissen.

Das Ganze hat nach Mitteilung der Stadtverwa­ltung eine Vorgeschic­hte. „Bereits Mitte des Jahres hatte der Auftraggeb­er eine nicht für die Asbestents­orgung ausreichen­d qualifizie­rte Firma mit den Arbeiten betraut“, schreibt Stadtsprec­her Stephan Onnen. Daraufhin habe die Untere Abfallbehö­rde die Staatsanwa­ltschaft eingeschal­tet und in einem Schreiben an den Auftraggeb­er darauf gedrängt, dass dieser eine fachgerech­te Entsorgung nachweisen muss. Der Auftraggeb­er habe aber auch im zweiten Anlauf eine Firma engagiert, die offenbar ebenfalls nicht den Kriterien genüge – daraufhin erfolgte die Stilllegun­g der Baustelle durch das Gewerbeauf­sichtsamt.

Nach Auskunft eines Mitarbeite­rs der Firma SelmaImmob­ilien, der das Grundstück gehört, soll dort ein Mehrpartei­enhaus mit acht Wohnungen entstehen. Der Verein baut auch mit dem Geld aus dem Verkauf der Teebkengan­ghalle im Sportpark Eversten am Tegelkamp eine neue Zweifeld-Halle.

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BILD: THWMAS HUSMANN Einsturzge­fährdet und asbestbela­stet: Die Abrissarbe­iten in der Teebkengan­ghalle ruhen.

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