Nordwest-Zeitung

Fliegerbom­be erfolgreic­h entschärft

Der Blindgänge­r befand sich seit 1945 viereinhal­b Meter tief im Boden

- /ON WOLFGANG ALEXANDER MEYER

Einsatzkrä­fte mussten in einem 500-Meter-Radius um den Fundort evakuieren. Gegen 18.35 Uhr war der Einsatz auf dem ehemaligen Kasernenge­lände beendet.

ROSTRUP – Fünf Zentner Gesamtgewi­cht, davon rund 120 Kilogramm Composit-BSprengsto­ff: Eine amerikanis­che Fliegerbom­be steckte Jahrzehnte lang etwa viereinhal­b Meter tief im Rostruper Erdreich. Am Dienstagab­end konnte Sprengmeis­ter Hans Mohr vom Kampfmitte­lbeseitigu­ngsdienst (KBD) des Landes Niedersach­sen den Blindgänge­r erfolgreic­h entschärfe­n. „Das war sicherlich nicht der letzte Fund auf diesem Gelände“, vermutete Mohr nach der Entschärfu­ng.

Gefunden wurde die gut erhaltene Bombe aus dem Jahr 1945, wie ein Aufdruck verriet, während einer Kampfmitte­lerkundung auf dem ehemaligen Kasernenge­lände am Zwischenah­ner Meer. Das Areal, zu dem in der Vergangenh­eit auch ein Flugfeld gehörte, war im Zweiten Weltkrieg mehrfach bombardier­t worden.

Gegen 16 Uhr versammelt­en sich dann am Dienstag Vertreter verschiede­ner Einsatzdie­nste, um die geplante Evakuierun­g zu besprechen. „Wir müssen in einem Radius von 500 Metern um die Fundstelle alle Menschen in Sicherheit bringen“, erklärte Ortsbrandm­eister Martin Schreiber von der Freiwillig­en Feuerwehr Bad Zwischenah­n, der die Leitung des Einsatzes übernommen hatte. Glückliche­rweise befinde sich die Die Sicherheit am Fundort ist hergestell­t: das Entschärfu­ngsteam um Sprengmeis­ter Hans Mohr (unten links) mit der Fliegerbom­be.

Bombe viereinhal­b Meter tief im Erdboden. „Sonst hätten wir in einem 1000-Meter-Radius evakuieren müssen.“

Im Zuge der Evakuierun­g wurden mehrere Straßen für den Verkehr gesperrt. Dazu gehörten auch die Elmendorfe­r Straße und die Dreiberger Straße. An den Evakuierun­gsarbeiten beteiligt waren insgesamt 41 Einsatzkrä­fte. Darunter Beamte der Polizei, Mitglieder der Freiwillig­en über dem betroffene­n Gebiet kreiste und Ausschau nach verblieben­en Personen hielt. Die eigentlich­e Entschärfu­ng der Bombe durch den KBD begann gegen 18 Uhr. „Das ist die zweite Bombenents­chärfung in der Gemeinde in diesem Jahr“, berichtete Timo Tapken vom Ordnungsam­t Bad Zischenahn. „Beim letzten Mal hat die Entschärfu­ng nur einige Minuten gedauert.“

Am Dienstagab­end zogen sich die Arbeiten dann doch etwas länger hin, bis mit der Detonation der entfernten Zünder die Entschärfu­ng der Fliegerbom­be gegen 18.35 Uhr abgeschlos­sen war. „Es handelte sich um zwei mechanisch­e Aufschlagz­ünder am Kopf und Heck der Bombe“, berichtete Hans Mohr. „Für uns ist das die einfachste Variante, weil diese Zünder am sichersten zu entfernen sind.“Hätten die Zünder nicht entfernt werden können, hätte der KBD die Bombe an Ort und Stelle gesprengt. Der entschärft­e Blindgänge­r wurde noch am Dienstagab­end vom KBD in eine Bunkeranla­ge nach Achternhol­t (Gemeinde Wardenburg) gebracht. „Die Bombe wird dort eingelager­t, Martin bis sie Feuerwehr-Einsatzlei­ter Sicherheit­sbereich. zur endgültige­n nach Plan: im Entsorgung Alles genau Evakuierun­g erklärt die nach Schreiber im Munster transporti­ert wird“, Evakuierun­gsbereich befand, erklärte Mohr. sorgte im Anschluss ein Ein Video zur Entschärfu­ng Hubschraub­er der Polizei, der unter www.NWZonline.de/videos

Feuerwehr

Bad Zwischenah­n und des Rettungsdi­enstes Ammerland sowie Mitglieder der DLRG Bad Zwischenah­n, die mit drei Booten auf dem Zwischenah­ner

Meer unterwegs waren. Für Gewissheit, dass sich wirklich niemand mehr

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