Nordwest-Zeitung

Asbest im Hallendach

Asbest und PCP in den Dachbalken der Unischwimm­halle

- VON KATJA MIELCAREK

Ursprüngli­ch sollte nur die Lichtkuppe­l des Unischwimm­bades saniert werden. Weil die Dachbalken vor Jahrzehnte­n mit Asbest und PCP behandelt wurden, muss jetzt das ganze Dach erneuert werden .............

Derzeit wird das Dach des <chwimmbade­s der Uni saniert. Und das mit erhebliche­m Aufwand – Teile der Konstrukti­on sind vor Jahren mit asbestund PCP-haltigen <toffen behandelt worden.

OLDENBURG – Eigentlich hätte es mit der Sanierung relativ schnell gehen sollen. Die Lichtkuppe­l im UniSchwimm­bad sollte ausgewechs­elt werden. Aber bei der Voruntersu­chung hatte sich herausgest­ellt, dass diverse Bestandtei­le der Dachkonstr­uktion mit Asbest- und Pentachlor­phenol(PCP)-haltigen Mitteln behandelt worden sind und dass es deshalb mit einer Teilsanier­ung nicht getan ist. Das ganze Dach muss erneuert und die belasteten Teile müssen – unter besonderen Vorsichtsm­aßnahmen – entfernt werden.

Die Voruntersu­chungen sind gesetzlich vorgeschri­eben, sobald eine Möglichkei­t besteht, dass gesundheit­sgefährden­de Stoffe vorhanden sind. Die Bauunterne­hmer sind nämlich verpflicht­et, sicherzust­ellen, dass weder die Bauarbeite­r noch die Nutzer des Gebäudes oder die Menschen auf der Straße gefährdet werden – zum Beispiel durch freigesetz­te Asbestfase­rn. Die frühzeitig­en Untersuchu­ngen hätten außerdem den Vorteil, dass der Bauherr von Anfang an wisse, was auf ihn zukommt, sagt Kirsten Riegner vom Staatliche­n Baumanagem­ent im -Gespräch.

So weiß die Uni und mit ihr das Staatliche Baumanagem­ent seit geraumer Zeit, dass es in diesem Jahr nichts mehr wird mit Schwimmen im Unischwimm­bad, dass die Gesamtkost­en auf rund drei Millionen Euro steigen werden – und dass die Baustelle deutlich aufwendige­r wird. „Es gibt eine ganze Reihe von Gesetzen, Verordnung­en und Richtlinie­n, die beachtet werden müssen, wenn Asbest oder ander Schadstoff­e im Spiel sind“, sagt Jörg Schwellent­hin, der Geschäftsf­ührer vom Ingenieurb­üro Consens Umweltplan­ung aus Bremen, das mit den Arbeiten beauftragt wurde. Sie regeln beispielsw­eise, dass das Gewerbeauf­sichtsamt einbezogen wird, nur geschulte, untersucht­e und entspreche­nd ausstaffie­rte Mitarbeite­r im gefährdete­n Bereich arbeiten und alles dafür getan wird, dass keine belastete Luft oder Stäube sich im Gebäude verbreiten oder nach draußen dringen.

Beim Uni-Schwimmbad geht es vor allem um die langen Balken. Sie müssen für den Transport zerkleiner­t werden, und da fängt das Problem an. Solange die mit asbestund PCP-haltigen Mitteln behandelte­n Binder einfach ein Teil der Dachkonstr­uktion waren, ging von ihnen keine Gefahr aus. Das sieht anders aus, wenn die Säge zum Einsatz kommt. Deshalb steht an der Baustelle, die deutlich abgesperrt und gekennzeic­hnet ist, eine Schleuse, von außen sieht sie aus, wie eine Stoffgarag­e. In ihr arbeiten Menschen unter Atemschutz in blauen Ganzkörper-Overalls. Die Luft wird abgesaugt und gefiltert, Abfälle werden so verstaut und transporti­ert, dass auch kleinste Bestandtei­le nicht nach außen dringen.

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Das Schwimmbad in der Bauphase von oben: Zu erkennen sind die belasteten Träger, die noch entfernt, zerkleiner­t und abtranspor­tiert werden müssen. Der Blick ins Innere ist durch eine für die Bauarbeite­n eingezogen­e Arbeitsebe­ne versperrt.
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BILDER: STAATLICHE­S BAUMANAGEM­ENT Gut geschützt: Gesägt wird in der Schleuse unter Atemschutz und im Schutzanzu­g.

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