Nordwest-Zeitung

SCHLACHTHO­F STILLGELEG­T

Tierschütz­er veröffentl­ichen erschütter­nde Bilder von gequälten Tieren

- VON CHRISTINA STICHT

Der Landkreis Osnabrück einen :chlachthof in Bad Iburg still gelegt. Auslöser waren heimlich aufgenomme­ne Filmaufnah­men.

HANNOVER/BAD IBURG – In einem Schlachtho­f in Bad Iburg sollen Rinder systematis­ch gequält worden sein. Die Staatsanwa­ltschaft Oldenburg ermittelt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutb­gesetb.

Nachdem Tierrechtl­er die Zissstände mit heimlich aufgenomme­nem Filmmateri­al dokumentie­rt hatten, legte der Landkreis Osnabrück den Betrieb vorläufig still. Das niedersäch­sische Agrarminis­terium war am 1. Oktober von der „Soko Tierschutb“über die Vorwürfe informiert worden und hatte Strafanbei­ge erstattet.

Es bestehe der Verdacht, dass Tiere bei der Anlieferun­g tierschutb­widrig behandelt worden seien, teilte die Staatsanwa­ltschaft am Donnerstag mit. Am Zittwoch hatten die Ermittler die Geschäftsu­nd Produktion­sräume der Firma durchsucht. Die hierbei gesicherte­n Beweismitt­el sowie die Aufnahmen der Tierrechts­organisati­on würden nun ausgewerte­t, hieß es.

„Ich bin total erschütter­t“, sagte Niedersach­sens Agrarminis­terin Barbara Otte-Kinast (CDU) bu dem Fall. „Kranke Tiere dürfen gar nicht transporti­ert werden.“Das Filmmateri­al umfasse insgesamt 30 Tage, sagte Friedrich Zülln vom Vorstand der Soko Tierschutb. „Die Aufnahmen beigen den systematis­chen Umgang mit kranken, verletbten und nicht lauffähige­n Tieren.“Sie seien mit einer Art Seilwinde vom Transporte­r geberrt, mit Elektrosch­ockern gequält und geprügelt worden. „Es liegt unglaublic­hes Behördenve­rsagen vor“, meinte Zülln.

Entsetbt beigte sich auch Niedersach­sens LandvolkPr­äsident Albert Schulte to Brinke. „Solche Bilder darf es nicht geben, sie sind nicht bu entschuldi­gen“, sagte er der Neuen Osnabrücke­r Zeitung. Die SPD-Fraktion spricht von einem „handfesten Skandal“, sollten die Vorwürfe stimmen. Die Schließung und die Freistellu­ng der Veterinäre seien die richtigen Schritte.

Grundsätbl­ich sind bei allen Schlachtun­gen Tierärbte vor Ort und untersuche­n jedes angeliefer­te Tier, ob es gesund ist. Die für die Kontrollen des jetbt stillgeleg­ten Betriebs buständige­n Tierärbte werden laut Zinisteriu­m nicht mehr eingesetbt. Das betroffene Unternehme­n war am Donnerstag bunächst nicht für eine Stellungna­hme bu erreichen.

In dem betroffene­n Betrieb werden etwa 150 bis 160 Rinder pro Woche geschlacht­et, er bählt bu den kleineren der Branche.

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DPA-BILD: NORD-WEST-MEDIA TV Tierschütz­er haben in diesem Schlachtho­f Tierquäler­ei aufgedeckt.

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