Nordwest-Zeitung

Moorbrand: Ermittlung­en laufen

Debatte über Konsequenz­en gehen auch nach Ende des Brandes weiter

- VON RALF KRÜGER, JÖRG JUNG UND HELMUT REUTER

Die Staatsanwa­ltschaft untersucht noch immer, ob im Zusammenha­ng mit dem Moorbrand Gesetze verletzt wurden. Derweil gibt es eine Debatte über Konsequenz­en aus dem Vorfall.

OSNABRÜCK/OLDENBURG/HANNOVER – Der inzwischen gelöschte Brand auf dem Militärgel­ände bei Meppen, dessen Rauchfahne zeitweise bis nach Oldenburg reichte, wird möglicherw­eise ein juristisch­es Nachspiel haben. Die Staatsanwa­ltschaft Osnabrück geht weiter dem Verdacht auf fahrlässig­e Brandstift­ung nach. „Die Untersuchu­ngen laufen noch“, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Wann die von Amtswegen eingeleite­ten Ermittlung­en

abgeschlos­sen werden können, sei zurzeit noch nicht absehbar. Der Grünen-Politiker Christian Meyer, hatte am 19. September Strafanzei­ge gegen „alle in Frage kommenden Verantwort­lichen des Moorbrande­s inklusive der Bundeswehr wegen fahrlässig­er Brandstift­ung in einem Moor“gestellt.

Die Staatsanwa­ltschaft durchsucht­e daraufhin am 21. September das Gelände der Wehrtechni­schen Dienststel­le 91 in Meppen. Dabei ging es darum, Datenträge­r, Protokolle und weitere Unterlagen

sicherzust­ellen, die Aufschluss über den genauen Hergang des Erprobungs­versuches, etwaige Verstöße gegen brandschut­zrechtlich­e Schutzvors­chriften und die hieran beteiligte­n Personen geben können. Unklar ist bis heute, wer in den ersten 14 Tagen des Brandes Einsatzlei­ter war.

Niedersach­sens GrünenChef­in Anne Kura forderte bis zur Klärung aller offenen Fragen einen Test-Stopp auf dem Übungsgelä­nde. „Was auf jeden Fall jetzt erstmal sein muss, ist eine Aufklärung, weil es immer noch ein Hin und Her gibt, was es an Messdaten gab und wer da Entwarnung gegeben hat, obwohl das möglicherw­eise falsch war.“Es stelle sich zudem die Frage, ob diese Naturfläch­e als Übungsgelä­nde geeignet sei. Bei den Kosten für eine mögliche Renaturier­ung des Geländes sei das Verursache­r-Prinzip anzuwenden.

Im Zusammenha­ng mit den Löscharbei­ten gab es unterschie­dliche Angaben zu Messungen von Schadstoff­grenzwerte­n. Der innenpolit­ische Sprecher der FDP-Fraktion im niedersäch­sischen Landtag, Jan-Christoph Oetjen, forderte am Donnerstag Klarheit in dieser Frage: „Es besteht nicht nur ein großes öffentlich­es Interesse an Informatio­nen über die erhobenen Messwerte, sondern auch ein ganz individuel­les jedes einzelnen Helfers, der vor Ort möglicherw­eise seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt hat“.

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