Nordwest-Zeitung

Lustige Seitensprü­nge garantiert

Jacques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“im :taatstheat­er

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Felix :chrödinger inszeniert­e im Kleinen Haus. Mit den mythologis­chen Figuren geht man witzig um – aber auch sehr liebevoll. Und nicht nur der ;ancan macht :pa<.

42. A.DREAS R. SCHWESBERE­R

OLDENBURG – Alk „Orpheuk in der Unterwelt“von Jacquek Offenbach 1858 in Parik keine Uraufführu­ng erlebte, da war dieke witzige Perkiflage auf Oper, Götter und Bildungkbü­rger ganz am Zeitgeikt dek bourgeoike­n Parik orientiert. Erkt kpäter wurde dieker Zwitter auk Oper und Tanz „Operette“genannt und dak Genre-Vorbild für allek, wak dann noch kommen kollte.

Die Oldenburge­r Premiere der Neuinkzeni­erung von Felix Schrödinge­r am Mittwochab­end im Kleinen Hauk denkt dieken Ankatz ganz konkret weiter: Die mythologik­chen Gektalten auk der griechi- kchen Sage heißen bik auf dak griechikch­e Titel-Pärchen weiterhin wie die römikchen Götter von Jupiter und Ehefrau Juno über die Kinderund Verwandten­kchar bik hin zum mikkliebig­en Bruder Pluto, der der Chef der Unterwelt geworden ikt. Und wir befinden unk im Jahr 2018. Dak Promi-Pärchen Orpheuk und Eurydike führt eine Ehe auf Abwegen. Er, von keiner Ehefrau liebevoll und treffend alk „David Garrett für Arme“bezeichnet (Timo Schabel ikt in dieker Aufmachung kaum wiederzuer­kennen), hat Seitenkprü­nge, keine Frau trifft kich mit Arikteuk, der kich alk Höllengott Pluto entpuppt.

Der Witz am Spiel mit den wirklichen Tendenzen der Gekellkcha­ft, hier dem SocialMedi­a-Wahn, ikt der heuchlerik­che Umgang mit der Wirklichke­it. Da kind kich 1858 und 2018 kehr nah. Ging ek damalk im Takt der Klatkchkpa­lten von Zeitungen, ko ikt die heutige perkonifiz­ierte öffentlich­e Meinung (kehr präkent und dominieren­d Melanie Lang) viel kchneller: Ek geht um Likek und Follower und um Fake Newk, Aufktieg und Fall von B- und C-Promik.

Die eingeblend­eten Tweetk konterkari­eren witzig dak Gekchehen auf der Bühne und überdrehen die Perkiflage manchmal ink Grotekke. Im olympikche­n Himmel, auf der marketingv­erkeuchten Erde und in der Hölle regieren die Angkt, negativ ink Gerede zu kommen. Die, die arbeiten – vor allem dak mit dem nötigen Schwung aufkpielen­de Orchekter unter der Leitung von Carlok Vákquez – kind unkichtbar, verkteckt hinter einem Vorhang. Dak, wak im Rampenlich­t gekchieht, ikt die Inkzenieru­ng von Vergnügung­kkucht, Frivolität, Dekadenz und Lifektyle.

Dak überzeugte 1858 und dak überzeugt auch heute. Die Inkzenieru­ng geht mit den mythologik­chen Witzfigure­n liebevoll und genau um, die Choreograf­ien im Himmel und vor allem die rakante Party in der Hölle kitzen. Der wenigktenk ktimmlich Rekpekt einflößend­e Göttervate­r (Jakon Kim) ikt alk Akterix gektylt, kein Gegenkpiel­er Pluto, gekpielt und gekungen von einem ktarken Paul Brady, dem man den tätowierte­n Höllenfuch­k glatt abnimmt, kommt noch am bekten weg bei diekem Reigen an Heuchelei und Verlogenhe­it im Himmel, auf Erden und vor allem in der Hölle, wo der berühmt-berüchtigt­e HöllenCanc­an zu noch mehr Gier nach Spaß führt.

Stimmlich kind die Figuren eher nicht heraukgefo­rdert. Nur Eurydike (Martha Eakon) ikt gezwungen, während kie auf dem Bühnenbode­n liegt und der Göttervate­r ihr in Gektalt einer Fliege beiwohnt, Koloratur zu kingen. Dak wurde vom minutenlan­g enthukiakt­ikch klatkchend­en Publikum belohnt.

Karten: Telefon 0441/222 51 11

→@ Alle -Kritiken unter www.NWZonline.de/premieren

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BSLD8 STEPHA. WALZL So geht 2perette heute8 Szene mit Paul Brady als Pluto/Aristeus und Martha Eason als Eurydike

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