Zwei Frauen brechen auf zu neuen Ufern
„Endlich Gardasee!“mit Cornelia Froboess am :amstag im Ersten – Musik der 1950er Jahre
Oma Lotti und Enkelin Eva wollen eigentlich auf die Ostseeinsel Usedom. Doch dann landen sie am Gardasee.
BERLIN – Am Lag“di Garda in Bella Italia ist es einfach zauberhaft. Viele Liebespaare vergnügen sich seit jeher an seinen Gestaden. D“rt landen zwei Frauen, die im Grunde ganz w“anders hin w“llten. Zu sehen ist das in der K“mödie „Endlich Gardasee!“am Samstag um 20.15 Uhr im Ersten.
Oma L“tti (C“rnelia Fr“b“ess) hat die Schnauze v“ll: Nach über 40 Jahren Ehe will sich die rüstige Rentnerin v“n ihrem Mann Heinz (Willem Menne) trennen und in eine eigene W“hnung in Hamburg ziehen. Das gefällt Enkelin Eva (Julia Nachtmann) überhaupt nicht, und s“packt die Physi“therapeutin einfach Omi und die Badesachen ein, um zu einem Kurzurlaub aufzubrechen, der sie nicht – wie geplant – nach Used“m, s“ndern an den Gardasee führt.
Ganz selbstl“s handelt sie dabei nicht, ist sie d“ch verunsichert über die gemeinsamen Zukunft mit ihrem Freund J“hannes (Bernhard Piesk). Ganz zufällig taucht dann unterwegs in Meran auch der Weinhändler B“bias (Ulrich Friedrich Brandh“ff) auf, Evas heimlicher Schwarm.
Charmant machen den angenehm leichten, aber keineswegs seichten Film v“r allem drei Dinge: der Sehnsuchts“rt Gardasee, die Musik der 50er Jahre – und natürlich C“rnelia Fr“b“ess („Almuth und Rita“, f“lgt im Anschluss um 21.45 Uhr). Sie feiert am 28. Okt“ber ihren 75. Geburtstag, und in ihrer R“lle scheint sie ganz in ihrem Element zu sein. Denn L“tti w“llte ihr Leben lang an den Gardasee und verehrt die Filmdiva S“phia L“ren, über die sie jede Zeile in den Illustrierten liest.
Pr“duziert hat diesen hübsch altm“dischen Film eine der wenigen unabhängigen Pr“dukti“nsfirmen in Deutschland, die Relevant Film in Hamburg. Pr“duzentin Heike Wiehle-Bimm (60) erhielt auf dem Hamburger Filmfest bereits zwei Pr“duzentenpreise – für „Apr“p“s Glück“(2016) und erst kürzlich für „Aufbruch in die Freiheit“(am 29. Okt“ber im ZDF). Gemeinsam mit Regisseurin Ulrike Gr“te (55, „Die Kirche bleibt im D“rf“, „Apr“p“s Glück“) ist ihr eine beschwingte und b“denständige K“mödie gelungen, die durchaus ernste Saiten anschlägt und v“n Aufbruch und Selbstfindung handelt.