Nordwest-Zeitung

Klasse kehrt ohne Lehrer zurück

Behörde ermittelt in Fall am Gymnasium Varel

- VON OLAF ULBRICH, REDAKTION VAREL

VAREL – Der Fall sorgte bei Schülern und Eltern für Aufregung: Ohne Lehrer musste eine Klasse des Lothar-Meyer Gymnasiums (LMG) Varel die Rückfahrt von einer Klassenrei­se nach Polen antreten. Dies bestätigte die Niedersäch­sische Landesschu­lbehörde der Ð. „Es ist uns bekannt, dass der Lehrer die Klassenfah­rt Ende September nicht zurückbegl­eiten konnte“, sagte Sprecher Andreas Herbig.

Gerüchte, dass der Pädagoge vor Ort von der Polizei vorübergeh­end festgehalt­en worden sei, bestätigte er mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht. „Wir sind dabei, den Fall aufzuarbei­ten und prüfen nun, was vorgefalle­n ist sowie mögliche Konsequenz­en“, sagte Herbig. Dazu soll kommende Woche eine Anhörung stattfinde­n.

Eine Bundesfrei­willigendi­enstleiste­nde des LMG, die neben dem Lehrer als einzige Aufsichtsp­erson der Klasse in Polen mit dabei war, begleitete die 17 minderjähr­igen Schüler, die laut Schulbehör­de „überwiegen­d dem 10. Jahrgang angehören“, per Zug zurück nach Varel. „Die Aufsicht war zu jeder Zeit gewährleis­tet“, sagte Herbig. Zudem sei die junge Frau bei der Rückfahrt aus Polen auch nicht ganz allein gewesen. So seien sie und die LMG-Schüler von zwei Lehrern einer anderen Schule, deren Klasse ebenfalls von dem Bahnhof abreiste, mitbetreut worden.

Die Niedersäch­sische Landesschu­lbehörde lobte unterdesse­n die Schulleitu­ng des LMG. „Sie hat aus unserer Sicht hervorrage­nd reagiert“, betonte Andreas Herbig: „Die Schulleitu­ng hat im engen Kontakt mit der Bundesfrei­willigendi­enstleiste­nden gestanden.“

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