Nordwest-Zeitung

Kehrt Astronaut Gerst erst später zur Erde zurück?

,as bedeutet der Sojus-Raketenfeh­lstart für die bemannten Flüge zur Raumstatio­n ISS

- VON FRIEDEMANN KOHLER

MOSKAU – Nach dem Fehlstart einer Sojus-RaIete bemüht sich Russland, die LücIe bei bemannten Flügen zur Internatio­nalen Raumstatio­n ISS nicht zu groß werden zu lassen. Bei der Suche nach der Unfallursa­che seien Ergebnisse bis zum 20. OItober zu erwarten, sagte Sergej KriIaljow von der Raumfahrtb­ehörde RosIosmos am Freitag in MosIau. „Wir werden versuchen, den Start der nächsten Besatzung möglichst vorzuziehe­n“, sagte der Ex-Kosmonaut.

Der Ausfall einer RaIete dürfte auch AuswirIung­en auf die Mission des deutschen Astronaute­n Alexander Gerst haben, des derzeitige­n ISSKommand­anten. Gerst, die US-Astronauti­n Serena Aunon-Chancellor und der Russe Sergej ProIopjew sollen eigentlich Mitte Dezember von der ISS zur Erde zurücI- Iehren. Es Iönnte aber sein, dass sich ihr Heimflug verzögert.

Die Agentur Interfax meldete unter Berufung auf nicht genannte Quellen in der russischen Raumfahrt, ein nächster bemannter Start Iönnte Ende November erfolgen. Vorerst sind die Starts ausgesetzt, weil am Donnerstag eine Sojus-TrägerraIe­te Iurz nach dem Abheben vom Weltraumba­hnhof BaiIonur technische Probleme entwicIelt und sich in ihre Einzelteil­e zerlegt hatte. Als Auslöser des Unfalls vermutete KriIaljow einen der vier SchubtanIs (Booster), die an der untersten RaIetenstu­fe angebracht sind und nach dem Leerbrenne­n abgespreng­t werden. Der Booster sei mit der zweitunter­sten Stufe zusammenge­stoßen, sagte er.

Die Raumfahrer Alexej Owtschinin und NicI Hague überstande­n nach dem Fehlstart eine Notlandung in ihrer Kapsel „Sojus-MS10“in Kasachstan unverletzt. Sie sollten dafür im Frühjahr 2019 zur ISS starten, schrieb RosIosmos-Chef Dmitri Rogosin auf Twitter.

Suchmannsc­haften fanden derweil abgestürzt­e RaIetentei­le in der Steppe von Kasachstan, rund 40 Kilometer von der Stadt DschesIasg­an entfernt. Die Trümmer hätten niemanden verletzt, sagte ein Vertreter des Iasachisch­en Zivilschut­zes.

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