Sch'acher Müller steht für Torflaute
Bayern-Stürmer hat Leichtigkeit in Verein und Nationalteam verloren
AMSTERDAM – Früher galt: WM-Jahre sind Müller-Jahre. Heute gilt: Es müllert nicht mehr in der Fußball-Nationalmannschaft. Der Angreifer des FC Bayern steht sinnbildlich für den Absturz der DFBAuswahl. Vor dem NationsLeague-Spiel an diesem Samstag (20.45 Uhr/ZDF) in Amsterdam gegen die Niederlande lässt sich an dem 29Jährigen auch die aktuelle deutsche Torflaute festmachen. Und dennoch deutet alles darauf hin, dass Bundestrainer Joachim Löw auf den Weltmeister von 2014 setzen wird, obwohl Thomas Müller auch beim FC Bayern eine Schaffenskrise durchläuft.
„Das wird ein harter Wettkampf“, sagte Müller zu den anstehenden Kraftproben mit Holland und Weltmeister Frankreich am kommenden Dienstag in Paris. „Es geht nicht nur ums Ergebnis, sondern auch um Prestige. Wir wollen zeigen, dass die Nationalmannschaft die Fans begeistern kann“, sagte Müller.
Als „Wettkampftyp“findet Müller die Nations League besser als Testspiele. „Man hat mehr Leistungsdruck“, sagte er. Leistungsdruck spürt auch er. „Nach so einer großen Enttäuschung ist die Motivation riesengroß zu zeigen, dass man es besser kann“, sagte der Angreifer.
Ist Müllers Zeit vorbei? Hat es sich ausgemüllert? DFB-intern stand der Angreifer vor dem Neustart auf der Kippe. Die WM 2018 war nach der EM 2016 das zweite torlose Turnier für ihn nacheinander. Müllert es nicht, geht es Deutschland schlecht. Ein Tor gelang ihm im laufenden Länderspieljahr, nur acht dem gesamten Team in neun Partien – Müller personifiziert damit den Verfall der Leichtigkeit und Durchschlagskraft im Offensivspiel der Nationalelf.