Hundsmühler Bürger befürchten Verkehrskollaps
;rtliche Gegebenheiten nicht genug berücksichtigt< 9 Mehrere Kritikpunkte
EVERSTEN/HUNDSMÜHLEN 9 „So, wie der Umbau der Hunoldstraße derzeit geplant ist, halten wir ihn für nicht akzeptabel“, sagen Winfried Koslowski und Klaus Buntzel. Koslowski ist Leiter der Arbeitsgruppe Ortsentwicklung im Ortsverein Hundsmühlen, Buntzel innerhalb des Vereins Projektleiter Hunoldstraße. Was ihnen Sorgen bereitet, sind mehrere Punkte: Zum einen halten sie die Verengung der Straße um einen Meter auf 6,50 Meter zugunsten der Rad- und Fußwege für bedenklich. „Wenn sich da Schwerlastverkehr begegnet, wird es eng.“Zudem könnte es bei dieser Straßenbreite schnell passieren, dass Seitenspiegel in den Rad- und Fußweg ragen – mit Verletzungsgefahren für die Passanten. Auch die Emissionsbelastung werde durch den Umbau eher zu- als abnehmen, weil der Verkehrsfluss behindert werde. Denn: Trotz der Fahrbahnverengung soll kein generelles Parkverbot ausgesprochen werden. Können jetzt zumindest Pkw noch problemlos an parkenden Autos vorbeifahren, werde der ruhende Verkehr künftig für Rückstaus sorgen.
Zu hohe Bordsteine
Dass sie damit für viele ihrer Mitbürger sprechen, zeigten die Reaktionen auf die Auslegung der Planungsunterlagen. Zahlreiche Anwohner nahmen Einsicht in die Pläne und äußerten Bedenken. Fehlende Querungshilfen und zu hohe Bordsteine, die sowohl für Rollstuhlfahrer als auch für Menschen mit Rollator oder Kinderwagen ein erhebliches Hindernis darstellen, waren nur einige der Kritikpunkte.
Um Ideen und Einwendungen der direkt betroffenen Bürger anzusprechen, hatte der Ortsverein Hundsmühlen um ein Gespräch mit Landrat Carsten Harings gebeten – bisher erfolglos. „Hier eine gute Lösung zu finden, ist eine Sache des Kompromisses – und dafür muss man miteinander reden“, betont Koslowski. Der Landrat sei durchaus zum Gespräch bereit – er freue sich, wenn der persönliche Weg gewählt werde, statt nur über Medien zu kommunizieren, erklärt Oliver Galeotti, Pressesprecher des Landkreises. Ein Gesprächstermin zum jetzigen Zeitpunkt könne allerdings nicht vereinbart werden. „Wir befinden uns mit dem laufenden Planfeststellungsverfahren in einem förmlichen Verfahren. Dabei muss jeder Einwender oder Verfahrensbeteiligte gleich behandelt werden.“Ansonsten bestehe die Gefahr, dass sich der Landkreis den berechtigten Vorwurf eines Verfahrensfehlers gefallen lassen müsse. Der Ortsverein hat nun eine Stellungnahme sowohl an den Landkreis als auch an die Gemeinde und die Kreistagsabgeordneten geschickt.
Der Landkreis ist für die Baumaßnahme, die 2019 starten soll, zuständig, weil es sich bei der Hunoldstraße um eine Kreisstraße handelt. Auch diese Einordnung stellt der Ortsverein infrage. „Aus unserer Sicht ist damit eine Grundvoraussetzung der Planung – dass es sich tatsächlich um eine Kreisstraße handelt – nicht erfüllt. Dem Verfahren fehlt somit die Rechtsgrundlage“, macht Buntzel deutlich.
Konzept wurde ignoriert
Man vermisse ein zukunftsorientiertes Konzept, das die örtlichen Gegebenheiten einbeziehe. Dazu gehöre auch die Zufahrt zum Verbrauchermarkt im Ort, der Abbiegeverkehr in und aus immerhin 14 Seitenstraßen und den Ausfahrten der Wohnhäuser direkt an der Hunoldstraße. Auch die eventuelle Wohnbebauung auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei sei beim Verkehrsaufkommen nicht berücksichtigt. „Die Straße ist nicht in der Lage, den gesamten Verkehr aufzunehmen“, warnen sie. Enttäuscht zeigt man sich auch darüber, dass kein Aspekt des schon vor Jahren vom Ortsverein erarbeiteten „Konzepts Hundsmühlen“in die Planung eingeflossen sei.
Dennoch zeigt sich der Ortsverein gesprächsbereit. „Uns ist klar, dass sich nicht jede unserer Ideen wird umsetzen lassen. Aber wir möchten, dass sie zumindest als Alternativen in die Planung einbezogen werden“, so Buntzel und Koslowski.
Und das schlägt der Bürgerverein vor: Die Breite wird bei 7,50 Metern belassen. Für die Fuß- und Radwege wird die jetzige Fläche komplett ausgenutzt. Die – farblich abgesetzte Fahrbahn – könnte im Ortskern leicht ansteigen, um ein durchgehend höheres Niveau zu erreichen und an die Höhe der Bordsteine anzugleichen. Gleichzeitig signalisiert dies den Autofahrern: Geschwindigkeit drosseln. Zudem sollte hier „Tempo 30“gelten.