Die Mäntel für den Winter sind perfekt zum Einkuscheln
Im Trend liegen XXL-Schnitte und auffällige Farben und Muster – Das Innenleben wird bewusst zur Schau getragen
Der XXL-Mantel ist bodenlang, besteht aus Kunstfell, Wolle oder ist mit Daunen gefüllt. Eine Renaissance erlebt der hellbraune kamelhaarfarbene Mantel.
KÖLN – Im Trend ist bei den Mänteln in diesem Jahr zweierlei. Ein sehr klassisch und stilvoll wirkendes helles Braun oder aber auffällige Farben und Muster. Dazu gehören übergroße XXL-Schnitte. Zunächst hat das die HighFashion – die sehr teuere Vorreitermode – genutzt. Aber ein Blick in die Kollektionen zeigt, der Trend kommt auch bei den preiswerteren Labels an.
Der XXL-Mantel ist bodenlang, besteht aus Kunstfell, Wolle oder ist mit Daunen gefüllt, hat vielleicht auch einen breiten Reverskragen und hängende Schultern. Die überdimensionalen Schnitte und Längen eignen sich zum sogenannten Cocooning: Ein Pullover, darüber eine warme Strickjacke und der weite Mantel bilden einen Kokon wie bei einer Raupe. Das hält im Winter schön warm – perfekt zum Einkuscheln.
Zum Oversized-Schnitt gesellen sich plakative Muster wie geometrische Formen, große Karos und Blumen. Dazu kommen auffällige Farben, berichtet Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführer des Deutschen Modeinstituts in Köln. Das zieht sich komplett durch den Mantel – also auch auf die Innenseiten. So finden sich zum Beispiel bei einem roten Mantel Glencheck-Karo auf dem Innenfutter.
Daraus ergibt sich auch eine Styling-Regel für die nicht zu kalten Wintertage: „Das Innenleben wird bewusst zur Schau gestellt und Mäntel daher offen getragen“, erklärt Müller-Thomkins.
Allerdings kann der XXLLook eine Frau optisch kleiner oder breiter wirken lassen, als sie ist. „Wer sehr schlank ist und eine kleine Oberweite hat, wählt am besten eine AForm“, rät die Image-Beraterin Janine Katharina Pötsch aus München. Die X-Form schmeichelt Frauen mit typischer Sanduhrenfigur. Ein Modell in H-Form mit Knöpfen oder Gürtel steht hingegen gerade großen Frauen mit Sportlerfigur.
Das Revival des Jahres erlebt der kamelhaarfarbene Mantel. Das hellbraune Stück gilt als zeitloser und eleganter Klassiker. Neben hochwertiger Schurwolle gibt es diesen nun in haarigeren Materialien, etwa Mohair. Dazu wird die Taille mit einem Gürtel, einer Kordel oder einem Sisalseil betont, erklärt MüllerThomkins. Rein optisch passe das nicht zum Mantel, erzeuge daher einen in der Mode gerade so geliebten Stilbruch. Weiteres Plus: Bei großen Schnitten wird so die Figur nachgezeichnet.
Das Hellbraun ist aber nichts für jeden Hauttyp, es kann viele Träger blass wirken lassen. „Die warmen Brauntöne stehen vor allem Frühlingstypen“, erklärt Pötsch. Das sind Frauen mit hellem Teint und blondem bis kupferrotem Haar. „Kombiniert wird er am besten zum Kostüm, Anzug oder mit Jeans und edlem Pullover“, ergänzt die Modeberaterin.
Auch für Männer ist die Zeit des Slim-fit vorbei. „Der Mantel darf ruhig voluminöser geschnitten und länger sein“, sagt Sebastian Schwarz
m Fachmagazin „Textilwirtschaft“.
Ganz so weit wie in der Damenmode werde es aber nicht. „Für Herren wird der Paletot zum ItPiece“, sagt Branchenkenner MüllerThomkins. Das ist ein taillierter Mantel mit spitzem Reverskragen. Klassische
Modelle haben eine zweireihige Knopfleiste.
Auch ihre
Farbe korrespondiert mit dem
Trend der Frauenmode: Angesagt sind helle Brauntöne.
Entscheidend ist allerdings das Material. „Mäntel werden lässig und soft, fast so wie ein Bademantel“, erklärt Schwarz. Vor allem weiche Cord- und Jersey-Stoffe seien angesagt, beliebt bleibe aber zugleich auch steife Wolle. Die Muster sind auffällig, wenn auch traditionell: Karos wie der Hahnentritt oder auch Fischgräten zieren die Mäntel. Dank mehr Volumen und modernen Stoffen leben diese klassischen Muster neu auf.
Der Mantel für den Mann ist übrigens nicht mehr allein etwas für den schicken Anlass oder als Büro-Begleiter zum Anzug: Er wird in diesem Winter auch über Freizeit- und Streetwear-Looks getragen.