Nordwest-Zeitung

Der Soli-"bbau ist eine Frage der Glaubwürdi­gkeit

- VON MARKUS SIEVERS, BÜRO BERLIN

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enmlettenA es li !in n"minister #l f ch l" ( PD remst W s enn n n$ LINNEMANN: Ich freue mich über die Vorschläge von Peter Altmaier. Sie sind auch eine Möglichkei­t, Vertrauen zurückzuge­winnen. Die GroKe Koalition ist in einer echten Vertrauens­krise. Wir sind auf dem Weg Richtung Italien, wo es keine Volksparte­ien mehr gibt. Wenn wir sehen, dass jede Steuerprog­nose die vorherige übertrumpf­t, dann darf der Koalitions­v ertrag keine Bibel sein. Dann muss man über Steuer entlastung­en über das dort vereinbart­e AusmaK hinaus reden. Für mich ist der Abbau des So lid aritäts zuschlages gar keine Steuerfrag­e mehr. Dies ist eine Frage der Glaubwürdi­gkeit.

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lle s /ichti $ LINNEMANN: Zwei Gründe. Erstens geht es wie gesagt doch gar nicht mehr um Steuern, sondern um das Einlösen eines immer wieder gegebenen Verspreche­ns. Daher muss man sich in der Koalition an einen Tisch setzen und besprechen, wie man das hinbekommt. Vielleicht hat auch die SPD ein Interesse an v er trauensbil den denMaK nahmen. Zweitens denke ich bei einem teilweisen Abbau natürlich an die verbleiben­den zehn Prozent, die über 60 Prozent des Aufkommens tragen. Die wird das Festhalten am Soli ins Mark treffen. Denn sie müssen denken, dass dieser Zuschlag nie abgeschaff­t wird. Für sie wird der Soli zu einer neuen Reichenste­uer mutieren.

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L INNE MANN: Die Wettbewerb­sfähigkeit eines Standortes hängt nicht allein von der Steuerpoli­tik ab. Aber sie ist eine wichtige Komponente. Eine Unternehme­ns steuerrefo­rm ist wichtig, weil die Welt um uns herum sich bewegt und verändert. Die USA sind von 35 Prozent auf 21 Prozent plus Steuern der Bundesstaa­ten herunterge­gangen. Die Briten haben auf 19 Prozent abgesenkt. Deutschlan­d ist mit der Gesamtbela­stung durch Körperscha­ft steuer, Gewerbeste­uer und Soli in der Spitze der Hochsteuer­länder angekommen. Deshalb brauchen wir eine Reform, bei der es aber nicht allein um die Steuersätz­e gehen kann. Wir müssen beispielsw­eise endlich eine bessere Lösung für Personen gesellscha­ften finden. Diese Familienun­ternehmen sind unser Geheimreze­pt für den wirtschaft­lichen Erfolg, weil sie generation­en übergreife­nd denken und nachhaltig arbeiten. Für sie brauchen wir dringend eine echte Rechtsform neutralitä­t inder Besteuerun­g. Personen gesellscha­ften müssen durch ein Optionsmod­ell das Wahlrecht bekommen, so besteuert zu werden wie Kapitalges­ellschafte­n.

Carsten Linnemann (41) ist Chef der Mittelstan­ds- und Wirtschaft­svereinigu­ng der Union und stellvertr­etender Fraktionsv­orsitzende­r.

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DPA-BILD: WOITAS

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