Nordwest-Zeitung

First Lady mit neuem Widerspruc­hsgeist

Melania Trump lässt in Exklusiv-Interview auf.orc.en

- VON CAN MEREY

Wie ist es, die Ehefrau von US-Präsident Donald Trump zu sein? Eines Mannes, dem eine ganze Reihe von Affären nachgesagt werden – darunter eine mit einer Pornodarst­ellerin, während seine Frau schwanger war? (Trump dementiert Seitensprü­nge.) First Lady Melania Trump (48) hat sich nun in einem langen Exklusiv-Interview geäußert.

Ob diese angebliche­n Affären ihre Ehe belastet hätten? Die diplomatis­che Antwort Melania Trumps: Das sei keine Sorge von ihr, sie habe Besseres zu tun, als sich mit solchen Spekulatio­nen zu befassen. Die Interviewe­rin fragt Melania Trump: „Sie haben erwähnt, dass Sie immer noch eine gute Ehe führen. Lieben Sie Ihren Ehemann?“Die eher verhalten wirkende Antwort der First Lady: „Ja, uns geht es gut.“Medien spekuliert­en nun einmal, „und es ist Klatsch. Es ist nicht immer zutreffend­es Zeug.“

Tatsächlic­h gibt es viele Spekulatio­nen um den Stand der Ehe, die Donald Trumps dritte ist: Um die Welt gingen Aufnahmen, bei denen Donald Trump versucht, Melanias Hand zu nehmen – und sie ihm das Händchenha­lten zu verweigern scheint.

Melania Trump betont nun: „Ich liebe es wirklich, in Washington im Weißen Haus zu leben.“Sollte Donald Trump – wie von ihm angekündig­t – 2020 tatsächlic­h erneut für das Präsidente­namt kandidiere­n, werde sie ihn dabei unterstütz­en. „Ich glaube, dass mein Ehemann einen unglaublic­hen Job für diese Nation macht.“

Der Job der First Lady hatte etwas Glamouröse­s, denkt man etwa an Melania Trumps Vorgängeri­n Michelle Obama

zurück. Melania Trump trat dagegen zu Beginn der Amtszeit ihres Mannes kaum öffentlich auf, zeitweise war sie wie von der Bildfläche verschwund­en. Inzwischen hat die First Lady allerdings deutlich an Profil gewonnen – und scheint dabei auch Akzente zu setzen, die im Widerspruc­h zur Politik ihres Mannes ste- hen. Offen in Konfrontat­ion ging Melania Trump gegen die Null-Toleranz-Politik ihres Mannes bei illegaler Einwanderu­ng, die zur Trennung von Kindern von ihren Eltern an der Grenze zu Mexiko führte. Im Sommer wühlten Szenen die USA auf, als kleine Kinder mutterseel­enallein in Sammellage­r gesperrt wurden. Die First Lady reiste an die Grenze, um sich selbst ein Bild zu machen.

Melania Trump sagt ABC nun: „Es war herzzerrei­ßend. Und ich reagierte mit meiner eigenen Stimme.“Die Interviewe­rin weist die First Lady darauf hin, dass die Politik ihres Ehemannes zu der Situation geführt habe. „Ja, und ich ließ es ihn wissen“, antwortet sie. „Ich sagte ihm, dass das nicht hinnehmbar ist.“Tatsächlic­h stoppte der Präsident die Trennung von Kindern von ihren Eltern daraufhin.

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DPA-BILD: KASTER Melania Trump beim Besuch Ägyptens.

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