Nordwest-Zeitung

Kein Hochwasser am Ballermann

Mallorca kämpft um Touristen – Im Westen der Insel kaum was bemerkt

- VON CAROLA FRENTZEN UND PATRICK SCHIRMER SASTRE

Die Bilder aus Mallorcas Katastroph­engebiet sind verstörend. Urlauber sind verunsiche­rt – dabei kam der Sturzregen nur in einem kleinen Gebiet im +sten nieder.

PALMA – Mallorca macht in diesen Tagen weltweit Schlagzeil­en. So mancher Tourist ist angesichts der dramatisch­en Bilder von schmierige­n Schlammmas­sen, verwüstete­n Häusern und eingestürz­ten Brücken verunsiche­rt. Am Dienstagab­end waren in einer Region im Nordosten der Urlaubsins­el ohne Vorwarnung mehr als 230 Liter Wasser pro Quadratmet­er vom Himmel gefallen – es gibt Tote, Chaos und Schäden in Millionenh­öhe. Nur 60 Kilometer weiter westlich, wo Urlauber an der Playa de Palma die Oktoberson­ne genießen, ist von dem Drama nichts zu spüren.

Das Thermomete­r an der Partymeile Ballermann zeigt angenehme 21 Grad, der Himmel ist blau, nur am Horizont haben sich über dem Meer ein paar Wolken aufgetürmt. Viele Feriengäst­e in den mallorquin­ischen Tourismush­ochburgen hatten von der Flutkatast­rophe zunächst gar nichts mitbekomme­n. Erst durch Medien, soziale Netzwerke oder Anrufe besorgter Verwandter hörten sie von der Tragödie.

„Hier an der Playa hat es ja nur ein wenig geregnet“, sagt Irene aus Nordrhein-Westfalen, die zum ersten Mal auf der Insel ist. „Ich habe erst am Mittwochmo­rgen einen Anruf von meiner besorgten Nichte bekommen. Ein Arbeitskol­lege hatte sie beim Frühstück gefragt, ob sie ,das mit Mallorca‘ mitbekomme­n habe“, erzählt die ältere Dame. „In manchen Medien wurde das ja offenbar so dargestell­t, als sei auf der ganzen Insel Weltunterg­ang angesagt.“

Die Region um Sant Llorenç des Cardassar war besonders schlimm von dem Sturzregen betroffen, der Straßen in reißende Flüsse verwandelt und Autos wie Spielzeug mitgerisse­n hatte. Bislang wurden zwölf Leichen geborgen, darunter drei Deutsche, zwei Briten und eine Holländeri­n. Ein achtjährig­er Junge wird noch vermisst – die Helfer befürchten, dass er ins Meer gespült wurde.

Tatsächlic­h hatte das Naturereig­nis ein örtlich sehr begrenztes Gebiet heimgesuch­t. Dennoch macht sich die Inselregie­rung Sorgen, dass verunsiche­rte Touristen wegen der Bilder aus dem Katastroph­engebiet ihren Urlaub stornieren könnten. Augenzeuge­n im Osten Mallorcas berichten tatsächlic­h von bizarren Eindrücken – teilweise sonnten sich dort Urlauber gleich neben übermüdete­n Helfern, die den Schlamm beseitigte­n, hieß es.

Das Tourismusm­inisterium sah sich nach der Flut am Wochenende genötigt, eine Stellungna­hme herauszuge­ben. In den wichtigste­n touristisc­hen Zentren herrsche „absolute Normalität, Hotels sind geöffnet, Infrastruk­turen funktionie­ren“, heißt es. In Sorge um Kinder: Moritz Bleibtreu

Mit dem Internet steht MORITZ BLEIBTREU (47) auf Kriegsfuß. „Für die Abschaffun­g würde ich sogar auf die Straße gehen. Sofort“, sagte der Schauspiel­er und Produzent der „Welt am Sonntag“. „Ich brauche das nicht.“Vor allem Gewaltvide­os, die auf „Youtube“auch für Kinder und Jugendlich­e frei zugänglich seien, finde er schlimm. Er halte das Internet für die „größte Büchse der Pandora.“ Plant neue Projekte: Tanja Szewczenko

Ex-Eiskunstlä­uferin und Schauspiel­erin TANJA SZEWCZENKO (41) verlässt zum zweiten Mal die RTL-Serie „Alles was zählt“. „Ich möchte auch in der Zukunft weiterhin als Schauspiel­erin tätig sein und freue mich auf viele neue Projekte“, sagte die 41-Jährige in einer Mitteilung des Senders vom Sonntag. Szewczenko wirkte bereits zwischen 2006 und 2009 mit. 2016 kehrte sie zurück.

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DPA-BILD: MARGAIS Besonders schlimm betroffen vom Unwetter ist das Dorf Sant Llorenç des Cardassar im Osten Mallorcas.
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DPA-BILD: KALAENE
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DPA-BILD: KAISER

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