Nordwest-Zeitung

VfL Frauen halten Pokaltraum am Leben

Oldenburge­rinnen bezwingen Bad Wildungen Vipers 29:28 – 9ulia Renner sichert Sieg

- VON OTTO-ULRICH BALS

Oldenburgs Nummer eins zeigte 18 Paraden. Zur besten Schützin avancierte erneut Myrthe Schoenaker.

OLDENBURG – Der Weckruf kam zur rechten Zeit. „Hey, Mädels konzentrie­rt Euch!“, pfiff Oldenburgs Torfrau Julia Renner in die Hände klatschend ihre Kolleginne­n unmittelba­r nach der Halbzeitpa­use energisch an. Zu diesem Zeitpunkt lagen die VfL-Handballer­innen am Sonntagnac­hmittag in der kleinen EWE-Arena mit 17:19 im Zweitrunde­nspiel des DHB-Pokals gegen die HSG Bad Wildungen zurück. Das Aus drohte. Doch dann folgte das Aufbäumen und nach insgesamt 60 packenden Minuten ein Riesenjube­l über den am Ende glückliche­n 29:28 (16:18)-Erfolg.

Die Mannschaft von Trainer Niels Bötel steht damit erneut im Achtelfina­le und trifft dort auf den Ligadritte­n TuS Metzingen. Die Partie in Baden-Württember­g wird am 3./4. November ausgetrage­n. „Wir haben das erwartet schwere Spiel gewonnen. Das allein zählt jetzt für mich“, kommentier­te der Coach den Einzug in die dritte Runde.

Oldenburgs Nummer eins im Tor avancierte mit 18 Paraden zur Erfolgsgar­antin und riss ihr Team mit ihren Abwehrküns­ten immer wieder mit. Reihenweis­e erntete Renner dafür Applaus von ihren Mitspieler­innen und den 588 Zuschauern in der Arena.

Bötel musste die Startforma­tion gegenüber der 25:36Niederla­ge gegen den Thüringer HC entgegen aller Befürchtun­gen nicht umstellen. Kim Birke hatte sich am Mittwochab­end im Bundesliga­Heimspiel eine Oberschenk­elverletzu­ng zugezogen – die 31-jährige Linksaußen konnte aber spielen. Nur das Tor wollte sie partout nicht treffen. Für ihren einzigen Treffer benötigte sie acht Versuche.

Und da auch Angie Geschke nicht fehlerfrei agierte und mit einer Blessur am linken Knie schon Mitte der ersten Halbzeit aussetzen musste, waren andere gefordert.

Der VfL begann sehr konzentrie­rt. In der Abwehr wurde geackert und geschoben. Bad Wildungen fand kaum eine Lücke. Auf der Gegenseite betrieben die Gastgeberi­nnen aber einen Chancenwuc­her (Birke, Behrend, Geschke, Mikkelsen, Logvin), der sich schon bald rächen sollte. Mit 8:5 führten die VfL-Frauen nach zwölf Minuten, als Geschke vom Feld musste.

Der Ausfall führte zu einem Bruch im Spiel der Oldenburge­rinnen, die nun fast fünf Minuten ohne Tor blieben. Die Vipers – nicht zimperlich im Umgang mit ihren Gegnerinne­n und keineswegs fehlerfrei – nutzten die Unordnung beim Titelverte­idiger zur eigenen 12:9-Führung (21. Minute). In die Kabinen gingen die Gäste durchaus verdient mit zwei Treffern Vorsprung.

Jetzt schlug die halbe Stunde von Oldenburgs bärenstark­er Torfrau. Mit einem gehaltenen Siebenmete­r gleich nach Wiederanpf­iff gab Renner das Startsigna­l für eine grün-weiße Aufholjagd. Und die anderen sprangen ebenfalls mutig in die Bresche. Kristina Logvin und Helena Mikkelsen setzten Akzente im Angriff, Talent Lisa-Marie Fragge stabilisie­rte die Deckung, und die wieder einmal überragen-

VfL Oldenburg Bad W9ldungen

BrKtsch (11 Paraden) Bocka – Ingenpaß 5, Struijs 6, Heusdens 3/2, Busch 1, Nieuwenweg 8/2, Frankova 2, MKhlner 2, Beugels, Morf-Bachmann 1, Vasilescu, Ritter, Spielvogel.

Zuschauer Ze9tstrafe­n: S9ebenmete­r:

588.

8:12 Minuten. 4/4 – 6/4. de Myrthe Schoenaker (11 Tore) hielt den VfL im PokalSpiel. Die Niederländ­erin warf die Gastgeberi­nnen zum 20:19 (37.) wieder in Front. „Danach agierten wir in der Deckung immer besser und setzten um, was wir vorher besprochen hatten. So kam Bad Wildungen nicht zu so leichten Toren wie zuvor“, analysiert­e sie.

Von diesem Zeitpunkt an entwickelt­e sich ein packender Pokal-Fight. Kein Team konnte sich absetzen (25:25/49.), beide Trainer griffen nochmals in die TaktikKist­e. Der VfL hatte noch einen unschätzba­ren Trumpf in der Hinterhand: den unbedingte­n Siegeswill­en. Mit Schoenaker­s Treffer 57 Sekunden vor Schluss zum 29:27 war es schließlic­h geschafft. Und der Aufschrei von Torfrau Renner hatte sich bezahlt gemacht.

 ?? BILD: PIET MEYER ?? Umkämpfte Partie: Oldenburgs Myrthe Schoenaker (links) setzt sich gegen Bad Wildungens Anna-Maria Spielvogel zur Wehr. Schoenaker erzielte elf Tore.Renner (18 Paraden/1 Siebenmete­r), Ferenczi – Fragge, Kannegieße­r, Birke 1, Genz, Jongenelen 2, Martens, Behrend 4, Geschke 2, Logvin 3, Hartstock 2, Mikkelsen 4, Schoenaker 11/4, Roller.
BILD: PIET MEYER Umkämpfte Partie: Oldenburgs Myrthe Schoenaker (links) setzt sich gegen Bad Wildungens Anna-Maria Spielvogel zur Wehr. Schoenaker erzielte elf Tore.Renner (18 Paraden/1 Siebenmete­r), Ferenczi – Fragge, Kannegieße­r, Birke 1, Genz, Jongenelen 2, Martens, Behrend 4, Geschke 2, Logvin 3, Hartstock 2, Mikkelsen 4, Schoenaker 11/4, Roller.
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