Gegen Hass und Rassismus
900 Menschen demonstrieren in Nordenhamer Innenstadt
Polizeipräsident Johann Kühme nahm privat teil. Nordenham duldet laut Bürgermeister keinen Fremdenhass.
NORDENHAM – Rund 900 Menschen – deutlich mehr als erwartet – haben nach Schätzungen der Polizei Samstagnachmittag an einem Demonstrationszug mit anschließender Kundgebung gegen Hass und Rassismus in Nordenham (Kreis Wesermarsch) teilgenommen. Sie riefen immer wieder entsprechend dem Motto des Protestzuges: „Nordenham ist bunt. Nordenham bleibt bunt.“
Anlass waren islamfeindliche Farbschmierereien an der Nordenhamer Selimiye-Moschee am 10. September und an einem türkischen Imbiss in der Nacht zum 3. Oktober.
Veranstalter war ein Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Vereinen. Gekommen war auch – nicht dienstlich, sondern privat – aus Rastede der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Johann Kühme. Auf Anfrage der Ð äußerte er sich sehr beeindruckt von der Teilnehmerzahl: „Man kann stolz auf die Nordenhamer Bürger sein.“
Der Sprecher der beiden islamischen Gemeinden in Nordenham, Mehmet Karabacak, rief zu weiteren Gesprächen zum besseren gegenseitigen Verständnis auf und betonte: „Der Islam und die Muslime sind ein Teil der Gesellschaft in Nordenham und in Deutschland.“
Bürgermeister Carsten Seyfarth zog dieses Fazit: „Heute bin ich mächtig stolz, ein Nordenhamer Bürger zu sein. Hier sind Zeichen gesetzt worden. Wir dulden in Nordenham keine Fremdenfeindlichkeit. Wir dulden keinen Hass auf Kulturen und Religionen und wir dulden auch kein Klima der Angst.“
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