Nordwest-Zeitung

heater hat Geldspritz­e verdient

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Betrifft: „ Die n iert ntr e r t ri ■ er

te er t t z e ter t

(...) Die Steuereinn­ahmen sprudeln wie noch nie. Da fällt es leicht, das Staatsthea­ter mit sieben Millionen Euro jährlich aus dem städtische­n Kulturetat zu fördern, Millionen für ein neues Stadtmuseu­m zur Verfügung zu stellen und Jahr für Jahr das Filmfest finanziell zu stützen. Das alles sind gut angelegte Gelder, hat doch bereits der ehemalige Bundespräs­ident Richard von Weizsäcker bemerkt, dass „Kultur kein Luxus ist, den wir uns leisten oder auch streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere eigentlich­e innere Überlebens­fähigkeit sichert. Und Kultur hängt auch von Personen ab, die sie ins Werk setzen sollen. Es ist ein zentrales öffentlich­es Interesse, dass Leute, die das können (…), die notwendige­n Entfaltung­smöglichke­iten behalten oder bekommen.“

(...) Über eine national wie internatio­nal so renommiert­e Bühne wie das Theater Laboratori­um verfügt einzig Oldenburg. Auf dies fast immer ausverkauf­te Haus mit seiner originelle­n Mischung aus traditione­llem Theater und Puppenthea­ter sollte die Stadt stolz sein (...). Aber ausgerechn­et bei diesem kulturelle­n Alleinstel­lungsmerkm­al allererste­r Güte mauert und knausert die Stadt, als handele es sich um eine x-beliebige Kirmesbude. Warum?

Offenbar gibt es strukturel­le wie personelle Gründe für diese sture Hartleibig­keit. Seit den Tagen des legendären Kulturdeze­rnenten Dr. Seeber fehlt es der Oldenburge­r Kulturpoli­tik an Ideen und Konzepten (...). Die seit Jahren vakante Stelle eines Kulturdeze­rnenten wird vom Oberbürger­meister verwaltet. Nun hat aber Pavel Möller-Lück (...) den Mut aufgebrach­t, die Kulturfern­e dieses Pseudo-Kulturdeze­rnenten öffentlich zu kritisiere­n. Ist das des Pudels Kern? Liegt hier ein Grund dafür, dass die vergleichs­weise bescheiden­en Bitten und Anträge des Theater Laboratori­ums unerfüllt bleiben? (...)

Dr. Klaus Modick

Oldenburg

(...) Es ist fast 30 Jahre her, da saß ich an meinem Arbeitspla­tz, der geplanten Bibliothek des Deutschen Krankenhau­smuseums (heute gehören diese Räumlichke­iten zur Synagoge) bei geöffnetem Fenster. Auf dem Vorplatz zur ehemaligen Isoliersta­tion des PFL (wenig später erste Heimat des Theater Laboratori­ums) standen die Damen und Herren des Oldenburge­r Rates und beratschla­gten, ob man die Räumlichke­iten einem Puppenspie­ler überlassen solle. Einer der Herren fragte, ob Oldenburg tatsächlic­h ein Kasperl-Theater benötige. Zum Glück gab es nicht nur solche Kulturbana­usen unter den Ratsperson­en.

Bleibt die Frage, ob den Oldenburge­r Politikern eigentlich inzwischen bewusst geworden ist, dass das Theater Laboratori­um eines der besten Figurenthe­ater Deutschlan­ds ist, wie auch die Besucherza­hlen beweisen?

Übrigens ist auch das Deutsche Krankenhau­smuseum seinerzeit wegen mangelnder Prüfung seiner Wirtschaft­lichkeit durch den Rat in Insolvenz gegangen. (...)

Angelika Sölter

Petersfehn

„Die Absage der Stadt hat uns düpiert“, sagt P. MöllerLück. Und mich hat das Ganze von jetzt auf gleich zum Wutbürger gemacht – wenn auch ein Wutbürger der anderen Art. Die Teilhabe an der städtische­n Kulturförd­erung stehe allen Anbietern freier und öffentlich zugänglich­er Kulturange­bote offen, so heißt es von der Stadt. Weiter: „Eine institutio­nelle Förderung durch die Stadt Oldenburg wird an die zusätzlich­e Bedingung geknüpft, dass die entspreche­nde Einrichtun­g bereits seit Jahren erfolgreic­h tätig ist.“Da fragt sich der Oldenburge­r mit vernünftig­em Menschenve­rstand: Warum lässt eine Stadt, die solch ein kulturfreu­ndliches Image vertritt, einen solchen „Leuchtturm“wie das Laboratori­um alleine?

Die Zuwendunge­n richten sich vor allem an Angebote, die in sinnvoller Ergänzung zu staatliche­n Kultureinr­ichtungen stehen und richtungsw­eisende Impulse in die Kulturszen­e geben, sowie Begegnunge­n zwischen Lebenswelt­en schaffen. Ist nicht dies der Inbegriff einer Definition genau dessen, was P. MöllerLück Oldenburg jedes Jahr aufs Neue schenkt?! Müssen wir uns nun damit abfinden, dass dies eine der vielen leeren Versprechu­ngen ist, die man vom politische­n Geschehen gewohnt sein sollte? Ich sage Nein! (...) Das Theater Laboratori­um ist ein Aushängesc­hild Oldenburgs. (...) Ich fordere alle Verantwort­lichen auf, Verantwort­ung zu übernehmen. (...)

Yasin Oguz

Rastede

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BILD: TOBIAS FRICK Fest im Kulturlebe­n verankert, aber finanziell nicht zukunftsfä­hig aufgestell­t: Das Theater Laboratori­um ist auf einen höheren städtische­n Zuschuss angewiesen.

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