Nordwest-Zeitung

Zwei Wünsche zum Ausbau der Ziegelhofs­traße

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Gut, dass das Dilemma bei der Verwaltung endlich erkannt wird. Seit Jahren wird die Situation von Leserbrief­schreibern beschriebe­n.

Die gefährlich­e Verengung der Straßen im Innenstadt­bereich, die von mit Zollstock ausgerüste­ten Redakteure­n der ■ ja aus Gründen, die nur sie selber kennen, „widerlegt“schien, ist ein Dauerärger­nis und allerorten anzutreffe­n. Und selbst in den sogenannte­n Fahrradstr­aßen besteht diese Situation, besonders eklatant in der Katharinen­straße, die Durchgangs­straße, Parkreserv­oir , Zubringer, Abkürzung und was sonst noch alles sein soll.

Als Anwohner kann ich sagen: totale Fehlplanun­g, die den Namen Fahrradstr­aße nicht verdient. Sich hier auf Tempo 30 zu verlassen, ist ein schwerer Fehler. Wäre es nicht so absurd, dann könnte man drüber lachen. Keine Piktogramm­e, keine Schwellen, im Grunde eine Slalomstre­cke für viele Autofahrer, die es meist gerade eilig haben. Einige winzige Verkehrssc­hilder, das war’s. Dazu eine Verkehrsfü­hrung, die besonders die Auswärtige­n überforder­t. Ein Blitzer würde sich als Goldgrube entpuppen. Also müssen die Parkplätze logischerw­eise abgebaut und, notgedrung­en, muss das Parkhaus an der Auguststra­ße zur Entlastung gebaut werden. Denn irgendwo müssen sie ja hin, die Autos. Der Lebensraum Stadt ist ja bedauernsw­erter Weise schon längst zum Verkehrs-und- Konsumraum mutiert, die Stadtentwi­cklung ist bisher überwiegen­d genau darauf ausgericht­et. Braucht es wirklich so viele Veranstalt­ungen, Shopping-Center, Flohmärkte etc.?

Norbert Braun

Oldenburg

Es ist schon verwunderl­ich: Da sollen Anwohner in Oldenburg immer noch mit hohen Beträgen für den Straßenaus­bau zur Kasse gebeten werden, und es rührt sich kein Protest. Zumindest wird nicht darüber berichtet. Einzig die FDP äußert leise Kritik. Wo bleiben die anderen Parteien?

Schließlic­h wird bereits seit geraumer Zeit auf Landeseben­e über eine generelle Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e diskutiert. In vier Bundesländ­ern gibt es sie flächendec­kend nicht mehr, ebenso wie in einer Vielzahl Kommunen, z.B. Emden, Wilhelmsha­ven und nun auch Stade. In Hannover steht dieser Schritt ebenfalls kurz bevor. Auch in der direkten Umgebung Oldenburgs wurden Straßenaus­baubeiträg­e bereits vielfach abgeschaff­t.

Oldenburg hingegen steht fest zu einem Abzockverf­ahren, das seinen Ursprung im 19. Jahrhunder­t hat und heute völlig überholt ist, denn der Straßenver­kehr hat ein wenig zugenommen.

Nicht umsonst haben sich schon mehr als 40 Bürgerinit­iativen dem Niedersäch­sischen Bündnis gegen Straßenaus­baubeiträg­e angeschlos­sen (...). Dies hat einen einfachen Grund: Straßen sind für alle da, werden von allen (ab)genutzt und müssen von allen finanziert werden. Nicht nur von denen, die zufälliger­weise dort Eigentum haben. (...) Weg mit der Straßenaus­baubeitrag­ssatzung, her mit der Steuerfina­nzierung. So tragen alle ihr Scherflein zu den von ihnen benutzten Verkehrswe­gen bei.

Jürgen Sanders

Oldenburg

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