Zuwendung ein wichtiger Faktor
Laura Mey (Bild) ist Beraterin am Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.
FRAGE: Was sollten Angehörige im Umgang mit einem Demenzkranken beachten?
MEY: Die Bedürfnisse und das Verhalten der Betroffenen sind ebenso unterschiedlich wie der Verlauf einer Demenz. Die Verhaltensweisen ändern sich mit dem Fortschreiten der Erkrankung. Auch muss man mit zunehmenden körperlichen Beschwerden rechnen. Das Krankheitsbild ist zudem häufig abhängig von der Tageszeit und der Tagesform des Betroffenen. Für den Umgang mit demenzkranken Menschen gilt insgesamt, dass es keine allgemeingültigen Rezepte gibt. Vielmehr muss man ausprobieren, was im Einzelfall am besten hilft. FRAGE: Gibt es dessen ungeachtet Tipps fürs Zusammenleben? MEY: Wichtig ist zunächst, dass man die Krankheit annehmen und nicht verleugnen sollte. Zudem sollte man sich umfassend über die Erkrankung informieren, um diese verstehen und sich auf sie einstellen zu können. Man sollte sich auf den Erkrankten einstellen. Dabei kann es zum Beispiel hilfreich sein, selbst langsam und deutlich zu sprechen sowie für einen zugleich berechenbaren und flexiblen Tagesablauf zu sorgen. Nicht zuletzt ist Zuwendung ein sehr wichtiger Faktor. FRAGE: Was sollte im Alltag beachtet werden? MEY: Hier sind einige leicht umsetzbare Maßnahmen sinnvoll wie etwa die Sicherung von Gas- und Elektrogeräten. Auch eine zweckmäßige Kleidung kann dem Erkrankten das Leben erleichtern. Wenn der Demenz-Betroffene zum Verlassen des Hauses neigt, sollte er einen Zettel mit seiner Adresse bei sich haben.