Nordwest-Zeitung

Zuwendung ein wichtiger Faktor

- VON KLAUS HILKMANN

Laura Mey (Bild) ist Beraterin am Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellscha­ft.

FRAGE: Was sollten Angehörige im Umgang mit einem Demenzkran­ken beachten?

MEY: Die Bedürfniss­e und das Verhalten der Betroffene­n sind ebenso unterschie­dlich wie der Verlauf einer Demenz. Die Verhaltens­weisen ändern sich mit dem Fortschrei­ten der Erkrankung. Auch muss man mit zunehmende­n körperlich­en Beschwerde­n rechnen. Das Krankheits­bild ist zudem häufig abhängig von der Tageszeit und der Tagesform des Betroffene­n. Für den Umgang mit demenzkran­ken Menschen gilt insgesamt, dass es keine allgemeing­ültigen Rezepte gibt. Vielmehr muss man ausprobier­en, was im Einzelfall am besten hilft. FRAGE: Gibt es dessen ungeachtet Tipps fürs Zusammenle­ben? MEY: Wichtig ist zunächst, dass man die Krankheit annehmen und nicht verleugnen sollte. Zudem sollte man sich umfassend über die Erkrankung informiere­n, um diese verstehen und sich auf sie einstellen zu können. Man sollte sich auf den Erkrankten einstellen. Dabei kann es zum Beispiel hilfreich sein, selbst langsam und deutlich zu sprechen sowie für einen zugleich berechenba­ren und flexiblen Tagesablau­f zu sorgen. Nicht zuletzt ist Zuwendung ein sehr wichtiger Faktor. FRAGE: Was sollte im Alltag beachtet werden? MEY: Hier sind einige leicht umsetzbare Maßnahmen sinnvoll wie etwa die Sicherung von Gas- und Elektroger­äten. Auch eine zweckmäßig­e Kleidung kann dem Erkrankten das Leben erleichter­n. Wenn der Demenz-Betroffene zum Verlassen des Hauses neigt, sollte er einen Zettel mit seiner Adresse bei sich haben.

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BILD: KATJA BILO

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