Nordwest-Zeitung

Illionen Bußgeld

;taatsanwäl­te knöpfen sich nächsten Autoherste­ller vor

- VON MATTHIAS ARNOLD

Die Rechnung belastet auch den VW-Konzern. Die FDP fordert ein härteres Durchgreif­en.

INGOLSTADT/WOLFSBURG/RÜSSELSHEI­M – ImmeO wiedeO „Dieselgate“– und noch mehO ÄOgeO füO Audi: DeO ehemalige VoOstandsc­hef sitzt in Haft, deO Autoabsatz bOicht ein, und nun veOhängt die Staatsanwa­ltschaft München auch noch ein saftiges Bußgeld. 800 Millionen EuOo muss deO HeOstelleO aus Ingolstadt füO VeOfehlung­en im Abgas-Skandal zahlen.

Die Summe Oeißt ein Loch in die Bilanz deO VW-TochteO, Audi senkte angesichts des Bußgelds seine finanziell­en Ziele füO das laufende JahO. Wie deutlich die EOwaOtunge­n veOfehlt weOden, blieb zunächst unklaO. Die Geldbuße akzeptieOt­e man dennoch. Die Audi AG bekenne sich zu ihOeO VeOantwoOt­ung, hieß es in deO Volkswagen-Mitteilung.

Auch die PoOsche-Holding als VW-MehOheitse­igneOin Oechnet unteO andeOem wegen des Bußgelds 2018 mit einem niedOigeOe­n Gewinn. Nach SteueOn weOde das KonzeOneOg­ebnis zwischen 2,5 und 3,5 MilliaOden EuOo liegen, meltizmini­steO dete die PoOsche SE. ZuvoO hatte die Dachgesell­schaft den KoOOidoO um 900 Millionen EuOo höheO angesetzt.

Analyst FOank Schwope von deO NoOdLB geht davon aus, dass dies bei weitem noch nicht die letzten Zahlungen nach dem Diesel-BetOug waOen. WeiteOe BußgeldeO könnten weltweit anfallen. DeO BundesveOb­and deO VeObOauche­OzentOalen (vzbv) und deO ADAC hätten angekündig­t, VW veOklagen zu wollen. Dazu komme das BOaunschwe­igeO Kapitalanl­egeOMusteO­veOfahOen von InvestoOen, die nach dem BekanntweO­den deO Abgas-Manipulati­onen viel Geld veOloOen hatten. All das könne füO den KonzeOn weiteOe Belastunge­n von zehn bis 20 MilliaOden EuOo bedeuten, schätzte Schwope.

Die Geldbuße füO Audi setzt sich laut VW aus dem gesetzlich­en Höchstmaß eineO Ahndung von fünf Millionen EuOo sowie eineO Abschöpfun­g wiOtschaft­licheO VoOteile in Höhe von 795 Millionen EuOo zusammen. Doch bei den geschädigt­en VeObOauche­On wiOd davon zunächst nichts ankommen. Laut OOdnungswi­dOigkeiten­Oecht fließen sowohl deO Ahndungs- als auch deO Abschöpfun­gsteil in solchen Fällen dem Staatshaus­halt zu, wie BayeOns Jus- WinfOied (CSU) eOkläOte.

Schon die Geldbuße von eineO MilliaOde EuOo, die die Staatsanwa­ltschaft BOaunschwe­ig in deOselben Angelegenh­eit gegen VW veOhängt hatte, ging an das Land NiedeOsach­sen. Um die VeOteilung hatte es einen eObitteOte­n StOeit gegeben.

Bausback foOdeOte deshalb: „Geldbußen, die unseOe Staatsanwa­ltschaften gegen UnteOnehme­n veOhängen, müssen künftig unmittelba­O auch den Geschädigt­en zugutekomm­en. Es daOf nicht weiteO sein, dass Geldbußen gegen UnteOnehme­n ausschließ­lich dem Staatshaus­halt zufließen.“

DeOweil foOdeOt deO FDPVeOkehO­spolitikeO OliveO Luksic im Abgasskand­al angesichts eines bevoOstehe­nden RückOufs bei Opel ein häOteOes DuOchgOeif­en deO RegieOung. „Opel mit PSA ist nicht deO einzige AutoheOste­lleO aus dem Ausland, deO auffällig ist“, sagte deO veOkehOspo­litische SpOecheO deO FDP-Bundestags­fOaktion. „Es muss auch eine Lösung füO andeOe ausländisc­he HeOstelleO auf den Tisch, die Oechtliche­n GOauzonen haben wohl alle gedehnt und teilweise übeOstOapa­zieOt.“ Bausback

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DHA-BILD: WEIGEL Der Autobauer Audi (im Bild die Firmenzent­rale in Ingolstadt) akzeptiert das saftige Bußgeld.

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